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Literatur Gelesen, getroffen, gewürdigt: 6 Begegnungen mit Imre Kertész

Imre Kertész war einer der letzten Schriftsteller, der sich literarisch mit seinen Erfahrungen als Holocaust-Überlebender auseinandersetzte. SRF hatte Kertész über die Jahre wiederholt getroffen und sein Schaffen kritisch gewürdigt: Die wichtigsten Sendungen dazu im Überblick.

  • 1. Eine intensive Begegnung

    Audio
    Wenn das Böse das Normale ist (Passage, 2004)
    aus Passage vom 06.04.2016.
    abspielen. Laufzeit 56 Minuten 17 Sekunden.

    2004 in Berlin gab Imre Kertész in einem langen, intensiven Gespräch den SRF-Literaturredaktoren Felix Schneider und Hans Ulrich Probst über sein Denken und Schreiben Auskunft. Er sprach auch über seine tragische Kindheit: Kertész wurde als 15-Jähriger nach Auschwitz deportiert und später befreit. Diese Erfahrung – ebenso wie jene von 40 Jahre Eingesperrtsein im sozialistischen Ungarn – hat er immer wieder literarisch gestaltet.

  • 2. Das Leben nach dem Überleben

    Video
    Imre Kertész: Das Wissen vom Menschen (Sternstunde Philosophie vom 28.9.2003)
    Aus Sternstunde Philosophie vom 28.09.2003.
    abspielen. Laufzeit 54 Minuten 48 Sekunden.

    Seit Kertész zu schreiben begann, kreisten seine Bücher um ein einziges Thema: um Auschwitz als persönliche Erfahrung und als Trauma der gesamten Menschheit. Die Frage, ob und wie ein Leben nach dem Überleben möglich sei, steht bis heute im Mittelpunkt seines literarischen Schaffens. Klara Obermüller im Gespräch mit dem Literaturnobelpreisträger.

  • 3. Auf dem Olymp: der Nobelpreis

    Video
    Literatur-Nobelpreis für Imre Kertesz
    Aus Tagesschau vom 10.10.2002.
    abspielen. Laufzeit 2 Minuten 21 Sekunden.

    2002 erhielt Imre Kertész den Literatur-Nobelpreis. Für ihn war die Auszeichnung eine, wie er es nannte, «Glückskatastrophe»: Einerseits freute er sich darüber, gleichzeitig aber befürchtete er, dass der Preis ihn "ersticken liess an der falschen Ehrfurcht, der Liebe, dem Hass und der ihm nun zugedachten öffentlichen Rolle», wie es seinen Tagebüchern «Letzte Einkehr» zu entnehmen ist.

  • 4. Der eigene Verfall

    Audio
    «Letzte Einkehr – Tagebücher 2001-2009» (52 beste Bücher, 2013)
    29:04 min
    abspielen. Laufzeit 29 Minuten 4 Sekunden.

    Die Kritikerin Bernadette Conrad und der Basler Autor Alain Claude Sulzer diskutieren mit SRF-Redaktor Heini Vogler über die Tagebücher 2001-2009. Diese waren ursprünglich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Sie umfassen die Jahre der Loslösung von Ungarn und die Niederlassung in der Wahlheimat Berlin. Leitmotiv ist das Schreiben, das Ringen um die in dieser Zeit entstehenden Prosawerke «Liquidation» sowie «Dossier K.». Mit dem Aufkommen von Krankheiten macht sich Kertész kühn zum Chronisten des eigenen Verfalls im Vorzimmer des Todes.

  • 5. Die Autobiographie

    Audio
    «Dossier K. Eine Ermittlung» (Reflexe, 2006)
    27:53 min
    abspielen. Laufzeit 27 Minuten 53 Sekunden.

    Die SRF-Redaktoren Sandra Leis und Hans Ulrich Probst stellen 2006 das Buch «Dossier K. Eine Ermittlung» vor: Imre Kertész selbst bezeichnete dieses Werk als Autobiographie und als Roman. Es ist eine Selbstbefragung, ein platonischer Dialog, den der Autor mit sich selbst führt.

  • 6. Auf dem Silbertablett des Kulturbetriebs

    Audio
    «Ich – ein anderer» (52 beste Bücher, 1998)
    29:04 min
    abspielen. Laufzeit 29 Minuten 4 Sekunden.

    Im Buch «Ich – ein anderer» setzt Kertész seinen Rapport über die Nachkriegszeit fort: Beim Übersetzen von Ludwig Wittgenstein gerät der Mann ins Sinnieren – über sein Judentum, sein Überleben nach Auschwitz hinter dem eisernen Vorhang, seine schriftstellerische Tätigkeit, den späten Erfolg, den ihm das Fallen besagten Vorhangs bescherte, sein plötzliches Herumgereichtwerden auf den Silbertabletts des westlichen Kulturbetriebs, seine Depressionen trotz allem. SRF-Redaktorin Franziska Hirsbrunner hat mit Imre Kertész darüber gesprochen.

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