Wenig Zeit für ein dickes Buch? Oder schnell eingeschlafen mit dem Buch im Bett? Solchen Menschen kann man kurze Geschichten oder dünne Bücher schenken.
Die deutsche Autorin Annette Pehnt widmet sich in ihrem Erzählband «Lexikon der Liebe» diversen Formen der Liebe. Sie schreibt vom kurzen Glück einer heimlichen Liebe.
Von der einengenden Liebe einer überbesorgten Mutter. Vom Schmerz eines liebenden Mannes, dessen Frau ihn nicht mehr kennt. Von der belasteten Liebe einer Tochter zur todkranken Mutter.
Annette Pehnt, die 2013 das «Lexikon der Angst» geschrieben hat, geht nah an ihre Figuren ran und beleuchtet einen Moment in deren Leben. Zeigt, wie Menschen fühlen und wie sie mit kleinen und grossen Katastrophen umgehen.
Klassiker sind immer gefragt
Auch wenn man ihn schon mal gelesen hat, ein literarischer Klassiker in einer schönen oder originellen Ausgabe macht belesenen Menschen besonders viel Freude.
Viele kennen «Out of Africa», den Hollywood-Film mit Meryl Streep und Robert Redford. Aber nicht alle haben den Klassiker der dänischen Autorin Tania Blixen gelesen.
Blixen erzählt im autobiografisch gefärbten Roman von ihrer Zeit in Kenia. Ab 1914 lebte sie 17 Jahre lang als Farmerin auf einer Kaffeeplantage. Es ist die Geschichte einer grossen Liebe zum afrikanischen Kontinent, zu den Menschen, den Tieren und der Landschaft.
Blixen erzählt auch von Eheproblemen, wie sie sich alleine durchschlägt und Konventionen ihrer Zeit sprengt. Das Lesebändchen der Manesse Bibliothek ist besonders schön, handlich im Format und mit einer edlen Fadenheftung.
Es muss nicht immer Fiktion sein
Keine Lust auf Krimi und Liebesschmöker? Wie wäre es mit schönen und unterhaltsamen Sachbüchern?
Im «Buch der falschen Zitate» deckt Martin Rasper auf, welche berühmten Sätze wirklich gesagt wurden – und welche nicht.
Zum Beispiel Churchills «No Sports» stammt nicht von ihm. Churchill war nämlich leidenschaftlicher Reiter. Er focht, schwamm und boxte. Und «Fussball ist wie Schach, nur ohne Würfel» ging nie über Lukas Podolskis Lippen. Es war Jan Böhmermann, der damals beim Radio arbeitete und Podolski imitierte.
Jedem Zitat widmet Rasper mehrere Seiten. Es gibt ein Factsheet mit einer Illustration, Angaben zum Wahrheitsgehalt, zum Kreativitätsgrad und zum wirklichen Urheber. Falls bekannt.
Auch Luthers schönes Zitat «Auch wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen» ist erst im Zweiten Weltkrieg entstanden. Evangelische Pfarrer wollten damit Mut machen.
Lesen und lesen lassen
Menschen, die ständig unterwegs sind und sich gerne ein Buch vorlesen lassen, kann man mit einem tollen Hörbuch überraschen, zum Beispiel mit «Was man von hier aus sehen kann» von Mariana Leky.
Luise ist zehn Jahre alt und lebt in einem kleinen Dorf im Westerwald. Die meiste Zeit verbringt sie bei Grossmutter Selma. Selma ist weise, ungewöhnlich und hat eine besondere Gabe: Immer wenn sie von einem Okapi träumt, stirbt innert 24 Stunden jemand aus dem Dorf.
Darum stellt jeder Okapi-Traum das ganze Dorf auf den Kopf. Letzte Dinge werden erledigt, lang verschwiegene Geheimnisse offenbart. Es könnte ja jeder betroffen sein. Ein zauberhafter Roman über die Magie im Alltag. Ganz wunderbar gelesen von Sandra Hüller.