Julia Weber: Immer ist alles schön (Limmat Verlag, 2017)
Was hat man davon, wenn man Ihren Roman liest?
Es würde mich freuen, wenn man nach der Lektüre so staunend durch die Welt gehen könnte wie meine Protagonistin. Dass man Dinge sieht, die man vorher gar nicht beachtet hat.
Was hat Sie dazu bewegt, dieses Buch zu schreiben?
Ich wollte einen Erzählband schreiben. Aber bei der Geschichte von Anais spürte ich, dass da noch viel kommen kann. Und dann wurden aus zehn Seiten 250 Seiten. Am Anfang war die Sprache, noch keine Figur, noch keine Geschichte, nur dieser kindliche Blick auf die Welt.
Was gefällt Ihnen an Ihrer Hauptfigur?
Dass Anais verletzlich, aber trotzdem stark ist und dass sie versucht die Welt zu verstehen. Sie sagt mal: «Ich muss mal darüber nachdenken, warum alles so ist, wie es ist».
Flurin Jecker: Lanz (Nagel & Kimche, 2017)
Was hat man davon, wenn man Ihren Roman liest?
Ein Buch ist immer etwas Wahrhaftiges, auch wenn es fiktiv ist. Man liest etwas über einen Jungen, der ein Gefühl hat, das echt ist.
Was hat Sie dazu bewegt, dieses Buch zu schreiben?
Es war die Sprache, diese schweizerische Jugendsprache. Das war wie ein Zauber. Ich hatte das Gefühl, das Lanz genauso spricht. Ich wollte ihn sprechen lassen und ihm nicht dreinreden, als Autor. Man hat ja die ganze Zeit Einfälle und Ideen, die vielleicht witzig sind oder genial, aber man muss sich wie ein Mönch möglichst zurück nehmen.
Was gefällt Ihnen an Ihrer Hauptfigur Lanz?
Seine unglaublich unbestechliche Ernsthafigkeit. Er ist auch humorvoll, nicht anders als andere 14-Jährige, aber er nimmt alles sehr wichtig. Und diese Eigenschaft gefällt mir sehr.
Laura Wohnlich: Sweet Rotation (Piper, 2017)
Was hat man davon, wenn man Ihren Roman liest?
Man lernt eine junge Frau kennen, die ihren Platz sucht in der Welt. Das ist ja heute für viele junge Menschen nicht einfach. Und es geht um Sex, aber nicht nur. Mich hat vor allem die Frage interessiert, was einen dazu bringt, als Escort-Girl zu arbeiten. Ist es nur die Geldnot? Dieser Frage wollte ich nachgehen.
Was hat Sie dazu bewegt, dieses Buch zu schreiben?
Ich hatte während dem Joggen Einfälle, die mir einfach so zugeflogen sind. Das habe ich dann mal aufgeschrieben. Es war so ein «Von-der-Seele-Reden» und erst später merkte ich, dass daraus ein Roman werden könnte.
Was gefällt Ihnen an Ihrer Hauptfigur Anna?
Sie ist mir sympathisch, weil sie offen und ehrlich ist. Sie macht sich auch nichts vor. Es steckt eine grosse Traurigkeit und Schmerz in ihr und sie will sich dem nicht stellen. Sie macht sich schnell abhängig von anderen Menschen und sucht Hilfe.