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Lesen mit Gesa Schneider «‹Pride and Prejudice› habe ich auf meinem Handy gelesen»

«Literaturclub»-Gastkritikerin Gesa Schneider spricht darüber, wo und wann sie am liebsten liest – wie sie liest, ist ihr dabei aber egal.

Gesa Schneider

Leiterin des Literaturhauses Zürich

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Gesa Schneider ist Literaturwissenschaftlerin, Kuratorin und Moderatorin. Seit 2013 ist sie Leiterin des Literaturhauses Zürich, das in diesem Jahr 20. Jubiläum feiert. Gesa Schneider wurde in Bonn geboren und wuchs in der Romandie auf.

Ihr liebstes Buch?

Es gibt immer liebste Bücher im Moment. Im letzten Jahr habe ich «American Gods» von Neil Gaiman gelesen. Das ist wirklich ein tolles Buch. «Snowcrash» von Neal Stephenson ist auch ein grossartiges Buch, eine Dystopie. Ich lese ziemlich viel Science Fiction.

Wann lesen Sie das eigentlich alles? Im Literaturhaus haben Sie ja 200 Literaten jährlich zu Gast?

Ich schaffe es nicht, alle Bücher der Autoren und Autorinnen zu lesen, die bei uns auftreten. Ich lese meist abends oder am Wochenende, oder auch mal mittags. Sonst ist man ja immer am Organisieren und Arbeiten ...

Und wo am liebsten?

Ich kann überall lesen. Es kann Lärm um mich herum sein, das spielt überhaupt keine Rolle. Aber am allerliebsten lese ich im Sommer auf dem Liegestuhl, am Strand oder in einem Garten.

Mehrere gleichzeitig? Oder immer eines nach dem andern?

Mehrere gleichzeitig. Ich lese überall: auf dem Computer, im Kindle, im Buch, auf meinem Handy. Ich habe Jane Austens «Pride and Prejudice» auf meinem Handy gelesen, das war überhaupt kein Problem.

Welches Buch hat Ihnen die Liebe zum Lesen eröffnet?

Vor dem Lesen kam das Vorlesen. Das erste Buch, an das ich mich erinnern kann, hat mir mein Vater vorgelesen. Es hiess «Wir können noch viel zusammen machen» von F. K. Waechter, ein Bilderbuch.

Danach hat er uns alles vorgelesen von «Pippi Langstrumpf» – ein wichtiges Role Model – über «Jim Knopf», «Momo» ... und die ganzen Märchen natürlich.

Welches Buch nehmen Sie immer wieder zur Hand?

Kafkas «Erzählungen» oder Kleist, seine Klassiker. Auch Bücher von Oscar Wilde – und «Harry Potter».

Bei welchem Buch haben Sie zuletzt laut gelacht?

«Oreo» von Fran Ross.

Ein Buch, das Sie niemals beenden?

«Der Mann ohne Eigenschaften» habe ich beim zweiten Teil abgebrochen. Den ersten hab ich aber tatsächlich fertiggelesen. Und «Krieg und Frieden» habe ich auch noch nicht fertig.

Ein Buch, das Sie gerne verschenken?

Letztes Jahr habe ich oft die Graphic Novel «Heimat» verschenkt, von der Deutsch-Amerikanerin Nora Krug. Es geht um ihre Familie und die Rolle, die sie während des Zweiten Weltkriegs hatte. Eine individuelle und globale Geschichte. Das Buch werde ich auch weiterhin verschenken.

Ein Buch, das Sie gerne Kindern vorlesen?

Janosch geht immer!

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