für s nüie johr wünsch i üs aune
es bessers aus 2023 isch gsi
es johr ohni waudbränd
überschwemmige ärdbebe
hungersnöt und chriege
es johr wo d natur
nätter isch zu de mönsche
und mir mönsche nätter si
zu dr natur und de angere mönsche
Kurzbio von Ernst Burren
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Geb. 1944 in Oberdorf (SO)
Ernst Burren schreibt seit seinem Debut 1970 ausschliesslich in Solothurner Dialekt. Sein Werk umfasst Gedichte, Stücke und Erzählungen, grösstenteils aber die für ihn charakteristischen, kurzen «Mundartgeschichten». Er war Primarlehrer und lebt in seinem Heimatdorf Oberdorf. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Preise, unter anderen den Alemannischen Literaturpreis, den Schweizer Literaturpreis und den Gesamtwerkspreis der Schweizerischen Schillerstiftung.
Wichtigste Werke
«Dr Chlaueputzer trinkt nume Orangschina» (2016)
«No einisch uf d Maledive» (2014)
«Chrüzfahrte» (2003)
«Näschtwermi» (1984)
«Scho wider Sunndig» (1971)
Martina Clavadetscher
happy
zwischen tischbombe
und countdown
mein konjunktiv
beteuerte dir ewige –
riefest du nur an
Kurzbio von Martina Clavadetscher
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Geb. 1979 in Zug
Martina Clavadetscher studierte Germanistik und Philosophie an der Universität Fribourg. 2006 wurde ihr erstes Theaterstück «Drei Frauen» in Luzern uraufgeführt. In den Jahren danach verfasste Clavadetscher weitere Theaterstücke und die Kolumne «Apropos» für das Schweizer Radio. In der Saison 2013/14 war Clavadetscher Hausautorin am Luzerner Theater. Für ihren Roman «Die Erfindung des Ungehorsams» erhielt sie 2021 den Schweizer Buchpreis. Martina Clavadetscher lebt und arbeitet in Brunnen.
Wichtigste Werke
«Die Erfindung des Ungehorsams» (2021)
«Knochenlieder. Roman» (2017)
«Umständliche Rettung. Theaterstück» (2017)
«Sammler. Erzählung» (2014)
«Deliver my heart! Theaterstück» (2013)
Michael Fehr
sie bauen jetzt weniger kraftvolle kirchen sie bauen jetzt mehr raketen es gibt jetzt mehr planeten es gibt jetzt mehr schwärze aber siehst du das licht siehst du wie das licht sich bricht siehst du wie die birke silbern ist
Kurzbio von Michael Fehr
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Geb. 1982 in Gümligen bei Bern
Michael Fehr wuchs in seinem Geburtsort auf. Er studierte am Schweizerischen Literaturinstitut und an der Hochschule der Künste Bern (Master in Contemporary Arts Practice). Fehr ist Schweizer Projektleiter für «Babelsprech» zur Förderung junger deutschsprachiger Dichtung. Darüber hinaus ist Fehr Schweizer Gastgeber des «open mike», einem internationalen Wettbewerb junger deutschsprachiger Prosa und Lyrik. Im Rahmen der Ingeborg Bachmann-Preisverleihung hat Michael Fehr 2014 den Kelag-Preis gewonnen. 2018 erhielt er den Schweizer Literaturpreis.
Wichtigste Werke
«Hotel der Zuversicht» (2022)
«Glanz und Schatten» (2017)
«Simeliberg» (2014)
«Babel» (2013)
Dana Grigorcea
Ich wollte Frau Muth sagen, dass sie die Protagonistin meiner versöhnlichen Weihnachtsgeschichte wird, aber als ich sie anrief, antwortete ihre Schwester und sagte, Frau Muth sei schon tot. «Ich wollte nichts von ihr haben», fuhr sie fort, die vielen Gemälde, deren Muse die schöne Frau Muth gewesen ist, seien bereits an den Staat gefallen. Ich schwieg – und hörte am anderen Ende der Leitung zwei alte Damen kichern.
Kurzbio von Dana Grigorcea
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Geb. 1979 in Bukarest
Dana Grigorcea studierte Deutsche und Niederländische Philologie in Bukarest und Brüssel und arbeitete als Journalistin für verschiedene Medien. 2011 erschien mit «Baba Rada. Das Leben ist vergänglich wie die Kopfhaare» ihr erster Roman. 2015 gewann Grigorcea beim Ingeborg Bachmann-Wettbewerb den 3sat-Preis mit einem Auszug aus «Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit». Der Roman wurde auch für den Schweizer Buchpreis 2015 nominiert. 2022 erhielt sie den Schweizer Literaturpreis. Dana Grigorcea lebt und arbeitet in Zürich.
Wichtigste Werke
«Die nicht sterben» (2021)
«Die Dame mit dem maghrebinischen Hündchen» (2018)
«Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit» (2015)
«Baba Rada. Das Leben ist vergänglich wie die Kopfhaare» (2011)
Franz Hohler: «Neujahrskarte»
Wenn du das alte Jahr verlässt
nimm einen Traum mit.
Schreib ihn dir auf
und steck ihn ein.
Und falls du einen Ausweis brauchst
zum Eintritt in das neue Jahr
dann zögere nicht
und zeig ihn her.
Kurzbio von Franz Hohler
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Geb. 1943 in Biel
Franz Hohler ist aktiver Schriftsteller sowie pensionierter Kabarettist und Liedermacher. Seine Romane, Erzählungen und Jugendbücher sind in hochdeutscher Sprache erschienen. Die Bühnentexte und Lieder trug Hohler vielfach in Dialekt vor. Immer wieder ist er in Radio und TV als Politsatiriker präsent. Hohler wuchs in Olten auf und wohnt seit langem in Zürich-Oerlikon. Er hat zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten, unter anderem den Salzburger Stier und den Solothurner Literaturpreis.
Wichtigste Werke
«Der Enkeltrick» (2021)
«Alt? Gedichte» (2017)
«Der Geisterfahrer. Die Erzählungen» (2013)
«Das Kabarettbuch» (1987)
«Tschipo» (1978, Band 2: 1985, Band 3: 1995)
«Wegwerfgeschichten» (1974)
Simone Lappert
wo ist deine lichtung
wenn du finsterst?
komm,
wir wälzen uns dort
im letzten grün,
bis uns klee wächst
in den manteltaschen,
bis es unter dem frost
beginnt zu wundern.
Kurzbio von Simone Lappert
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Geb. 1985 in Aarau
Simone Lappert studierte Literarisches Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. Sie engagiert sich in diversen Kunstprojekten und ist unter anderem Präsidentin des Internationalen Lyrikfestivals Basel und Mitbegründerin der transdisziplinären Gesprächsreihe «Raum für Unsicherheit». 2014 erschien ihr Debütroman «Wurfschatten». 2019 folgte der zweite Roman «Der Sprung», der für den Schweizer Buchpreis nominiert wurde. Simone Lappert lebt und arbeitet in Zürich.
Wichtigste Werke
«Der Sprung» (2019)
«Wurfschatten» (2014)
Pedro Lenz
W
eisch wie, wi dä Herodes wüetet. W
enn de dänksch, wi di Stärndütter. W
enn d überleisch, was die Voukszählig. W
ahnsinn, was di Maria und dä Josef. W
underbar, wi di Himmlische Heerschare. W
är weiss was d Hirte wahrschiinlech. W
i dä Stärn vo Bethlehem aui weckt. W
how, wi das Heilandeli ma mämmele, W
ohlig, wi das Ching i d Windle gwicklet, W
iehnacht, es isch wieder Wiehnacht!
Kurzbio von Pedro Lenz
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Geb. 1965 in Langenthal (BE)
Pedro Lenz kam über Umwege zum Schreiben. Der gelernte Maurer absolvierte auf dem zweiten Bildungsweg 1995 die Matur, es folgten einige Semester spanische Literatur an der Universität Bern. Seit 2001 widmet er sich ganz dem Schreiben – als Kolumnist verschiedener Zeitungen und Zeitschriften, aber auch als Texter für Theatergruppen und das Schweizer Radio. Für Bekanntheit über die Landesgrenzen hinaus sorgte der 2010 erschienene Roman «Der Goalie bin ig», der inzwischen verfilmt wurde.
Wichtigste Werke
«Di schöni Fanny» (2016)
«Der Gondoliere der Berge» (2015)
«Tanze wi ne Schmätterling. Die Coiffeuse und der Boxer» (2010)
«Der Goalie bin ig» (2010)
«Plötzlech hets di am Füdle» (2008)
«Das Kleine Lexikon der Provinzliteratur» (2005)
Jonas Lüscher
Natürlich hatte Frau Seidenfaden verstanden, dass das alte Jahr vorbei war und deswegen ein neues zu beginnen hatte, noch aber sträubte sie sich. Man könnte doch mal was ganz anderes versuchen. Was zum Beispiel, wenn man im Radio verkünden würde, es beginne diesmal kein neues Jahr, man begänne einfach noch einmal das alte von vorn. Unwahrscheinlich, dachte Frau Seidenfaden, dass wir es beim zweiten Versuch besser hinbekämen, dann klingelte sie bei den Nachbarn. Durch die Tür war Musik und Lachen zu hören.
Kurzbio von Jonas Lüscher
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Geb. 1976 in Zürich
Jonas Lüscher wuchs in Bern auf. Nach einer Lehrerausbildung übersiedelte er nach München, wo er erst als Dramaturg tätig war, bevor er sich 2005 an der Hochschule für Philosophie München einschrieb. Seit 2011 ist er Doktorand der Philosophie an der ETH Zürich. 2012 kam sein Libretto zu einer Oper von Mathis Nitschke zur Aufführung. Sein Erstling «Frühling der Barbaren» wurde für den Deutschen und für den Schweizer Buchpreis nominiert, und auch sein zweiter Roman «Kraft» schaffte es auf die Shortlist des Schweizer Buchpreis.
Wichtigste Werke
«Ins Erzählen flüchten. Poetikvorlesung» (2020)
«Kraft» (2017)
«Frühling der Barbaren» (2013)
Peter Stamm: «Oh Tannenbaum»
7 St. div. Christbaumschmuck (von Kindern gebastelt)
15 Schokoladentannenzapfen, gefüllt (Vollmilch)
9 Strohobjekte, vorw. Sterne
15 Glaskugeln, durchsichtig, versch. Farben
32 St. Christbaumschmuck versch. Provenienz (EU/Welt)
21 weisse Kerzen (Paraffin), 128/10 mm
21 Pendelhalter (Metall, lackiert), dunkelgrün
1 Nordmanntanne (CH), ca. 2,40 m
1 Christbaumständer (Metall, lackiert), Wasser
1 Christbaumdecke (Jute, natur), rund, rot eingefasst
Kurzbio von Peter Stamm
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Geb. 1963 in Scherzingen (TG)
Peter Stamm wuchs als Sohn eines Buchhalters in Weinfelden auf. Sein Psychologiestudium an der Universität Zürich brach er ab, um sich dem Schreiben zu widmen. Nach längeren Aufenthalten in New York, Paris und Skandinavien liess er sich 1990 in Winterthur nieder, wo er als Journalist tätig war und wo er noch heute lebt. Seit seinem Erstling «Agnes» (1998) wurde Stamm mehrfach ausgezeichnet und in viele Sprachen übersetzt. 2018 erhielt er den Schweizer Buchpreis.
Wichtigste Werke
«Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt» (2018)
«Der Lauf der Dinge. Erzählungen» (2014)
«Sieben Jahre» (2009)
«An einem Tag wie diesem» (2006)
«Ungefähre Landschaft» (2001)
«Agnes» (1998)
Ariane von Graffenried: «Schmutzli»
In der längsten Nacht des Jahres sass Paulette Walter
in Schmutzlikutte vor der Flackerkiste, trank mit Scotch frisierten Tee.
Wie prasselnde Nüsse stürzte der Regen aufs Dach.
Der Bart war feucht, die Sterne ausgemacht.
Domspatzen donnerten ins Vorstadtdunkel, Helene Fischer
hing am Trapez, Präsidenten gedachten der Gefallenen.
Die längste Nacht des Jahres: Paulette Walter trank frisierten Tee,
noch immer stumm, auf Frieden hoffend und auf Schnee.
Kurzbio von Ariane von Graffenried
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Geb. 1978 in Bern
Ariane von Graffenried ist Autorin und promovierte Theaterwissenschaftlerin. Sie schreibt für die Bühne, fürs Radio, Zeitungen und die Wissenschaft. Sie ist Mitglied der AutorInnengruppe «Bern ist überall». Seit 2005 tritt sie als Spoken-Word-Performerin mit dem Musiker und Klangkünstler Robert Aeberhard im Duo «Fitzgerald & Rimini» auf. Für ihr Buch «Babylon Park» erhielt sie 2017 den Literaturpreis des Kantons Bern. 2022 wurde sie mit dem Grossen Literaturpreis von Stadt und Kanton Bern ausgezeichnet.
Werke
«50 Hertz» mit Fitzgerald & Rimini (2019)
«Babylon Park» (2017)
«Grand Tour» (2015)
«Aristokratie & Wahnsinn» (2011)
«Fleur de Bern» (2010)
Julia Weber
Frau Senn mit wolkenweissem Haar vermisst den Schnee und auch ihre Kindheit. Sie sitzt bequem, die Decke auf den Knien ist rot und weich wie das Fell einer Katze. Damals diese Eiszapfen, denkt Frau Senn, die von den Dächern hingen, die sie als Mädchen mit roter Nase, in den Handschuhhänden hielt, die Zunge blieb kleben, die Wärme, die ihr im Innern des Hauses entgegen schlug. Die Schneedecke über allem, die die Welt verstummen liess.
Kurzbio von Julia Weber
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Geb. 1983 in Moshi (Tansania)
Julia Weber verbrachte ihre ersten beiden Lebensjahre in Tansania, bevor sie mit ihrer Familie in die Schweiz zurückzog. Nach einer Berufslehre und der Matura studierte sie Literarisches Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. 2017 erschien ihr Roman «Immer ist alles schön». Julia Weber ist Mitbegründerin der Gruppe «Literatur für das, was passiert» und Gründerin des Literaturdienstes. Sie lebt und arbeitet in Zürich.
Wichtigste Werke
«Die Vermengung» (2022)
«Immer ist alles schön» (2017)
Literaturplattform von SRF
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Mehr zum Lesen und Hören über Schweizer Autorinnen und Autoren finden Sie auf der grossen SRF-Literaturplattform
«Ansichten»
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