Der «Tages-Anzeiger» nennt Walter Kempowski einen «Hausfreund» und meint damit, dass diejenigen Leserinnen und Leser, die den Autor kennen und mögen, alles über ihn wissen und jede Zeile lesen möchten. Nun sind dessen Tagebücher aus den Jahren 1956-1970 erschienen. Der Schriftsteller hat nahezu alles manisch archiviert und vieles verwertet, was er gelesen oder beobachtet hat.
Die Tagebücher dokumentieren wichtige Jahre aus dem Leben des Autors. Nämlich die Zeit, als Kempowski in Westdeutschland Fuss fasst, studiert, eine Familie gründet und auch den Grundstein für seine Laufbahn als Autor legt. Auch, so der «Tages-Anzeiger», folgt man beim Lesen der Tagebücher dem langen, mühseligen Weg des Autors bis sein Erstling «Tadellöser und Wolff» zur Veröffentlichung kommt. Ein Roman, der das Leben einer deutschen bürgerlichen Familie in schrecklichen Zeiten rekonstruiert. Bemerkenswert ist laut «Tages-Anzeiger» das damalige Lektorat. Der frühere «Rowohlt»-Lektor und Kulturjournalist Fritz J. Raddatz förderte den damals noch völlig unbekannten Autor, schickte ihm Bücher und Papier und beschäftigte Kollegen als Aussenlektoren – ein seltenes Verfahren.
«Dallas» am Dienstag
In der «Frankfurter Allgemeine Zeitung» geht es um die Serie «Dallas», von der neue Folgen im Fernsehen laufen sollen. Die Serie mit dem bösen JR, den Darstellerinnen und Darstellern mit Föhnfrisur und hohen Schulterpolstern, flimmerte ab 1981 immer Dienstags um kurz vor 22 Uhr über den Fernseh- Bildschirm. Boshafte Intrigen hielten das Publikum Woche für Woche in Atem.
Die FAZ stellt sich die Frage, ob es gut sei, dass es neue Folgen der Serie «Dallas» im Fernsehen geben wird - oder eben nicht. Die neue Auflage gleiche der alten, sei relativ einfach gestrickt, es gebe vor allem gute und böse Figuren. Und das sei laut FAZ im Jahr 2013 etwas langweilig und schwierig. Denn die heutigen Serien wie zum Beispiel «Homeland» seien komplexer und so wirke der neue Dallas etwas verloren in dieser heutigen Zeit.