Zum Inhalt springen
Porträt des US-Autors James Patterson.
Legende: Früher Werber, heute Autor: James Patterson plant die Werbefeldzüge für seine Thriller bis ins Detail. Reuters

Literatur James Patterson, der schwerreiche Vielschreiber

Der «Tagesanzeiger» widmet sich heute James Patterson - ein Schwergewicht in der Buchbranche: Der US-Autor plant seine Bücher wie Feldzüge und verdient mehr als jeder andere Schriftsteller.

Der amerikanische Autor James Patterson hat in vier Jahrzehnten 102 Bücher geschrieben. Alleine dieses Jahr hat er 14 Titel herausgegeben. Sein jüngstes Werk ist in den USA eben erst ausgeliefert worden. Doch die Erscheinungstermine für fünf weitere Bücher stehen schon fest.

Romane wie Fastfood

Als «Nestlé-Konzern der amerikanischen Lesefutterindustrie» bezeichnet der «Tagesanzeiger» den 65jährigen Patterson. Er war früher einer der mächtigsten Werbefachleute der USA und plant heute die Werbefeldzüge für seine Psychothriller bis ins Detail plant.

Artikel im Netz

Das habe einen Haken, meint die Journalistin im «Tagesanzeiger»: Zum Schreiben komme Patterson nämlich kaum noch. Der Schriftsteller skizziere gerade mal noch Plot und Figuren seiner Krimis, den Rest erledigten seine Angestellten. Der Artikel endet mit einer weiteren Parallele zur Lebensmittelindustrie: James Pattersons Romane seien wie Fastfood: nährstoffarm, aber kalorienreich, um den Hunger schnell zu stillen

Der Hunger auf Pattersons Bestseller scheint ungestillt: Der Autor hat bisher 260 Millionen Bücher verkauft und ist mit einem Jahreseinkommen von 94 Millionen

Dollar der bestverdienende Autor der Welt. Weit vor dem Horror-Spezialisten Stephen King und Harry-Potter-Erfinderin Joanne K. Rowling.

Taiwanesische Autorin in der «NZZ»

Auch die «NZZ» widmet sich heute einer Schriftstellerin: In einem langen Interview erzählt die taiwanesische Autorin Lung Ying-tai, wie sie ihr Land mit Hilfe der Kultur besser in die Welt einbinden will.

Lung Ying-tai zählt in ihrer Heimat nicht nur zu den bekanntesten Autorinnen: Sie führt seit Mai auch das neu gegründete Kulturministerium von Taiwan. Eckpfeiler ihrer Politik, so erfährt man im Interview, sind die Kulturbüros im Ausland, von denen Taiwan bereits fünf besitzt – unter anderem in Paris und New York. Nächstes Jahr sollen sieben weitere taiwanesische Kulturbüros eröffnet werden.

Notwendige Freundschaft mit dem «grossen Gorilla»

Taiwan, das immerhin 23 Millionen Einwohner habe, könne sich weder politisch noch militärisch Gehör verschaffen, sagt die Autorin und Kulturministerin. Darum müssten sie mit der Kultur versuchen, sich aktiv mit der Welt zu verbinden. Für die internationale Gemeinschaft sei Taiwan wichtig, um sich die Möglichkeiten eines neuen Chinas vorstellen zu können: Denn in Taiwan kämen traditionelle chinesische Werte und Modernität zusammen. Den Nachbarn China bezeichnet Lung Ying-tai als «grossen Gorilla», mit dem die Taiwaner Freundschaft schliessen müssten.

Als Autorin hat Lung Ying-tai offenbar immer schon zur Verständigung zwischen China und Taiwan beigetragen: etwa mit ihrem Buch «Big River, Big Sea», in dem sie sich mit den traumatischen Erlebnissen des chinesischen Bürgerkriegs beschäftigt. Als Raubkopie ist dieses Buch auch im kommunistischen China erhältlich.

Meistgelesene Artikel