Zum Inhalt springen
Portrait von Silvan Arnet im Garten hockend.
Legende: Der literarische Nachwuchs schreibt – und wie. Silvan Arnet ist 15 und schafft es mit seiner Geschichte bis ins Radio. Andrea Keller

Literatur «Klub der jungen Dichter»: Silvans Erfolgsgeschichte

Silvan Arnet ist gerade mal 15 Jahre alt. Er überzeugte beim Schreibwettbewerb der «Neuen Luzerner Zeitung» mit seiner Kurzgeschichte «Matteo, der junge Dichter» – mehr noch: der Beitrag schaffte es zusätzlich auch ins Radio. Von solchem Glück kann sein Protagonist nur träumen.

Manche grossen Dichter mögen längst tot sein, aber der Nachwuchs lebt. Die Jugend schreibt. Einen aktuellen Beweis dafür liefert der «Klub der jungen Dichter»: Beim Zentralschweizer Schreibwettbewerb der «Neuen Luzerner Zeitung» sind über 5000 Texte eingegangen, darunter viele hochklassige.

Sendungshinweis

Box aufklappen Box zuklappen

Täglich vom 20. bis 24. Januar um 19 Uhr sendet «Zambo» im Radio SRF 1 den «Klub der jungen Dichter».

Die besten Texte wurden in den vergangenen Wochen in der Zeitung publiziert, zehn davon sind vom 20. bis zum 24. Januar zusätzlich bei der SRF-Kindersendung «Zambo» im Radio zu hören. Den Anfang macht «Matteo, der junge Dichter», eine Kurzgeschichte von Silvan Arnet aus Neuenkirch im Kanton Luzern.

Zum Schreiberglück gezwungen

Silvans Teilnahme am Wettbewerb war nicht ganz freiwillig: «Unsere Deutschlehrerin wollte, dass die ganze Klasse mitmacht.» Dafür ist ihr der Sekundarschüler jetzt dankbar. Sein Beitrag landete in der entsprechenden Kategorie auf dem vierten Platz. Zusätzlich erhielt er den Preis einer unabhängigen Schülerjury. Die Begründung: «Eine gute Story muss nicht immer von Leben und Tod handeln. Wir konnten uns in den Helden gut hinein versetzen.»

«Matteo, der junge Dichter» ist eine Geschichte, die den Schreibauftrag selber zum Thema macht. «Es geht um einen Jungen, der über dem weissen Blatt sitzt und eine Geschichte schreiben muss. Dabei schläft er ein… und träumt vom grossen Erfolg als Autor», erklärt Silvan. Die Story endet mit einem bösen Erwachen: Der Lehrer ertappt den Träumer beim Nickerchen, Matteo muss nachsitzen.

Gratulationen per Postkarte

In seiner Klasse steht er mit dem Erfolg übrigens nicht alleine da: zwei Mitschülerinnen haben es mit ihren Geschichten ebenfalls weit nach vorne geschafft.

Dass Silvan nun ein Stück weit erlebt, wovon sein Protagonist nur träumen kann, freut ihn natürlich – und auch seine Eltern: «Sie sind schon stolz», sagt er. Die Mutter verrät, dass ihm auch Verwandte und Bekannte gratuliert haben. Sie liessen Grüsse ausrichten, haben angerufen, sogar per Postkarte sind Glückwünsche eingetroffen.

In Silvans Familie haben gute Geschichten ihren Platz: Der ältere Bruder schreibt auch gerne, die Mutter liest viel. Silvan selbst kommt zwar nicht mehr ganz so oft dazu. Ihm selber hat es der Jugend-Spionageromanzyklus «Top Secret» von Robert Muchamore angetan. Und wenn Dan Browns «Inferno» auf Deutsch raus kommt, wird er sich den Thriller ebenfalls kaufen.

Trotzdem kein Schriftsteller in spe

Die Frage, ob er – nach seiner erfolgreichen Teilnahme beim Schreibwettbewerb – selber ein junger Dichter sei, verneint Silvan: «Jung bin ich sicher, aber ein Dichter?» Er schreibe zwar recht gerne, das schon, aber ein Dichter müsse das Schreiben doch lieben!

Silvans Leidenschaft sind weniger die Worte, als vielmehr das Fotografieren, Filmen, die Musik. «Ich interessiere mich für die unterschiedlichsten Medien.» Ein Schriftsteller wird Silvan also vorerst nicht: «Im Sommer beginne ich meine Lehre zum Mediamatiker, Informationstechniker. Das ist genau mein Ding.»

Seine persönliche Erfolgsgeschichte kann Silvan dann weiter schreiben. Wenngleich auch nicht in Buchform.

Meistgelesene Artikel