Enttäuschend war der Anfang. Der Auftritt des Gastlandes Basilien war dünn und uninspiriert. Da präsentierte sich keine Literatur, da präsentierten sich Politiker. Und das auf geschwätzig unsympathische Art. Da können es die Finnen, die nächstes Jahr dran sind, nur besser machen.
Um die Buchhandlung wird kaum mehr getrauert
Aber das dominierende Thema war ohnehin ein anderes. Das dominierende Thema war die Sorge um die traditionelle Buchhandlung. Die, so die Meinung aller hier, wird verschwinden. Und an ihre Stelle tritt das Internet als Ort, wo Bücher gekauft und gelesen werden. Diese Entwicklung ist nicht neu, aber da sie die Branche von Grund auf verändert, wurde sie heiss diskutiert hier.
Die Diskussion war aber erstaunlich wenig larmoyant. Man tat sich nicht Leid deswegen. Und tatsächlich kümmert sich die Buchmesse schon seit Jahren um die vielen Formen des digitalen Publizierens.
Kritik und Empfehlungen von Leser zu Leser
In diesem Jahr zum Beispiel machte der deutsche «Internet-Guru» Sascha Lobo von sich reden, der hier seinen online-Verlag «sobooks» vorstellte. Bei «sobooks» wird Literatur nicht nur gekauft und gelesen, sondern auch besprochen. Online von den Leserinnen und Lesern. Davon verspricht sich Lobo mehr Orientierung für die Leser und gleichzeitig mehr Kompetenz.
Die grosse Hoffnung auf die kleinen Leser
Ob allerdings diese Kompetenz, die sich im Wesentlichen durch einen nach oben oder nach unten gerichteten Daumen darstellt, die Kompetenz eines Buchhändlers ersetzt, das bleibt abzuwarten.
Apropos Kompetenz: Ein Highlight gilt es noch zu berichten. Mitten im Innenhof stand ein grosses Zelt mit Kinder- und Jugendliteratur zur Förderung der Lesekompetenz. Dass diese Literatur ein spezielles Gewicht erhielt, ist klug. Denn ganz egal ob im Netz oder in einem Buch, zu lesen beginnt man als Kind. Und lesende Kinder sichern der Buchbranche ihre Zukunft.