Lukas Bärfuss & Peter Stamm
Zwei Schweizer bringen in diesem Frühjahr jeweils einen neuen Roman heraus. Lukas Bärfuss verspricht mit «Hagard» (Wallstein) die Geschichte eines Mannes, der scheinbar aus einer Laune heraus im Feierabendgedrängel eines Kaufhauses ganz plötzlich eine Frau verfolgt. Was anfangs wie ein Spiel beginnt, entwickelt sich ganz langsam zu etwas Bedrohlichem, etwas Surrealem – so verspricht es jedenfalls der Verlag. Man darf gespannt sein auf die Stalker-Geschichte à la Bärfuss.
Schweizer Literatur im Netz
Peter Stamm wiederum schreibt von der Sehnsucht nach Freiheit: In «Weit über das Land» (Fischer) erzählt er die Geschichte eines Mannes, der Hals über Kopf seine Familie verlässt. Einfach geht. Und mal ehrlich: Wer von uns hat sich noch nie gefragt, wie so etwas wohl weiterginge – egal auf welcher Seite man stünde?
Henry James
2016 ist ein Henry-James-Jahr: Am 28. Februar ist der Amerikaner seit 100 Jahren tot. James ist zwar hierzulande noch nicht allzu bekannt – jedenfalls lange nicht so wie seine Zeitgenossen Dickens oder Melville. Aber im angelsächsischen Raum zählt er schon lange zu den Klassikern der Weltliteratur.
Und das nicht nur, weil er eine so schillernde Persönlichkeit war, die sich Zeit ihres Lebens zwischen zwei Kontinenten bewegte: seiner Heimat Amerika und seiner Wahl-Heimat Europa. Grund genug, ihn wieder zu lesen. Zum Beispiel seinen grossen Roman «Die Gesandten», der jetzt in einer Neuübersetzung vorliegt.
Literaturhinweise zu Henry James:
- «Die Gesandten», neu übersetzt von Michael Walter, Hanser
- «Die Europäer», neu übersetzt von Andrea Ott, Manesse
- «Daisy Miller», neu übersetzt von Britta Mümmler, dtv
- «Henry James: Biografie», Hazel Hutchinson, Parthas
John Irving
Es erscheinen natürlich viele grosse Amerikaner – ständig. Aber John Irving gehört mit Sicherheit zu denen, die man nicht links liegen lassen kann. Denn er verspricht grosses Lesevergnügen.
Sein neuer Roman «Strasse der Wunder» spielt auf einer Mülldeponie in Mexiko und erzählt die Geschichte eines Jungen, der sich mit Hilfe einer entsorgten Klosterbibliothek selbst das Schreiben beibringt. Und dann ist da noch seine Schwester, die Gedanken lesen und unzuverlässig die Zukunft voraussagen kann.
Welchen Weg die beiden nehmen, verspricht Spannung und Magie. Und offenbar verspricht das Buch auch «betörende und lässige Sexszenen», wie der Spiegel jüngst schrieb.
Sendung: Radio SRF 1, 07.01.2015, 14:15 Uhr