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Wolf Haas legt mit «Eigentum» sein bisher persönlichstes Buch vor
Aus Kultur-Aktualität vom 08.09.2023. Bild: Hanser/SRF
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SRF-Bestenliste Die besten Bücher im Oktober

Eine Frau, die eine 500-Jahre alte Geschichte wiederentdeckt. Eine Mutter, die im Sterben liegt. Und eine Teenagerin, die ihren Vater sucht. Die Buch-Highlights im Oktober im Countdown.

5. Gianna Olinda Cadonau: «Feuerlilie» (17 Punkte)

Buchcover mit roten Lilienblüten
Legende: Gianna Olinda Cadonau. Feuerlilie. 171 Seiten. Lenos Verlag 2023. Lenos

In einem Bergdorf lernt die Journalistin Vera einen jungen Fremden kennen, der im Krieg war. Die beiden nähern sich einander an und erzählen sich andeutungsweise ihre Vergangenheit.

Mit starken Bildern erzählt Gianna Olinda Cadonau von der Begegnung versehrter Menschen.

Gianna Olinda Cadonau gelingt es, Charaktere in wenigen Worten zu zeichnen. Aber so, dass eine intensive Verbindung zu ihnen entsteht.
Autor: Urs Heinz Aerni Journalist und Veranstalter

4. Gianna Molinari: «Hinter der Hecke die Welt» (20 Punkte)

Buchcover mit im Farbverlauf hinterlegten, herabfallenden Blättern. Oben blau, mittig türkis, unten grün.
Legende: Gianna Molinari. Hinter der Hecke die Welt. 208 Seiten. Aufbau Verlag 2023. Aufbau

Gianna Molinaris zweiter Roman. «Hinter der Hecke die Welt» spielt am Nordpol und in einem Dorf, in dem nichts mehr wächst ausser der Hecke ringsherum.

Was bedeutet stetes Wachstum für unsere Gesellschaft? Was heisst es, wenn Lebewesen verschwinden? Mit dieser und weiteren Fragen konfrontiert die Autorin die Leserschaft. Das Buch wird am 6. Oktober im SRF-Podcast «Literaturclub: Zwei mit Buch» besprochen.

Ich mag den kühlen Sound. Dieser Roman ist ein Wurf, der zum tiefen Nachdenken einlädt!
Autor: Hildegard E. Keller Literaturwissenschaftlerin und Schriftstellerin

3. Jarka Kubsova: «Marschlande» (22 Punkte)

Buchcover mit einem Stillleben am Fenster. Auf der Fensterbank liegen rote Früchte.
Legende: Jarka Kubsova. Marschlande. 320 Seiten. S. Fischer Verlag 2023. Fischer

Jarka Kubsova erzählt von einer wahren Begebenheit. Diese hat sich vor 500 Jahren in den Marschlanden in der Nähe von Hamburg ereignet. Die Bäuerin Abelke Bleken wurde 1583 auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

In einem zweiten Erzählstrang geht es um eine Frau in der heutigen Zeit. Sie entdeckt die Geschichte von Abelke wieder. Und zieht dann Parallelen zu ihrem eigenen Leben. Die Frage nach weiblicher Selbstbestimmung zieht sich durch das Buch.

500 Jahre trennen die zwei Frauenleben und doch sind da viele Gemeinsamkeiten. Ein spannendes und auch nachdenklich stimmendes Leseerlebnis.
Autor: Andrea Kalt und Barbara Maurer Inhaberinnen Buchhandlung DOPPELPUNKT Uster

2. Wolf Haas: «Eigentum» (32 Punkte)

Buchcover im Stil eines Verpackungs-Kartons. Darauf der Buchtitel als roter Stempel «Eigentum von Wolf Haas»
Legende: Wolf Haas. Eigentum. 160 Seiten. Hanser 2023. Hanser

Wolf Haas schreibt von seiner Mutter, die im Sterben liegt, und deren Leben er nochmals Revue passieren lässt. Und davon, wie er die Mutter in den Tod begleitet und dabei auch sich selbst begegnet.

In diesem bisher persönlichsten Werk schafft der österreichische Autor seiner Mutter ein Denkmal. Ein inspirierendes Buch über Leben und Sprache.

In «Eigentum» erzählt Wolf Haas vom Überlebenskampf seiner Mutter, die in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen ist. Haas tut das mit abgründigem Humor, zugleich aber auf geradezu zärtliche Weise.
Autor: Manfred Papst Autor «NZZ am Sonntag»

1. Elena Fischer: «Paradise Garden» (35 Punkte)

Buchcover mit einem Gemälde einer jungen Frau im grünen Pullover
Legende: Elena Fischer. Paradise Garden. 352 Seiten. Diogenes Verlag 2023. Julia Sellmann © Diogenes Verlag

Ein Mutter-Tochter-Duo lebt in prekären Verhältnissen am Stadtrand. Als die Mutter stirbt, droht das Leben der Tochter aus den Fugen zu geraten. Halt könnte ihr allenfalls der Vater geben. Von ihm besitzt die Teenagerin allerdings nur ein Foto. Sie begibt sich auf die Suche nach dem Unbekannten.

Elena Fischers Coming-of-Age-Roman erinnert in seiner Emotionalität an Benedict Wells’ «Hard Land».

Elena Fischer schreibt in einer sehr jungen, frischen Sprache und schafft es, Momente der Trauer, Wut, Sehnsucht und den Funken Hoffnung, der die Protagonistin Billie weiterleben lässt, fantastisch umzusetzen.
Autor: Sandra Balsiger, Buchhändlerin Altstadt-Buchhandlung Murten

So entsteht die SRF-Bestenliste

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Die SRF-Bestenliste wird jeden Monat von einer Fachjury bestimmt. Zur Jury gehören 55 Buchkritikerinnen, Bibliothekare, Buchhändlerinnen, Literaturwissenschaftler und Vertreterinnen von literarischen Institutionen.

Jedes Jurymitglied darf jeweils bis zu vier Titel, deren Veröffentlichung nicht länger als sechs Monate zurückliegt, für die SRF-Bestenliste nominieren. Die Punktewertung funktioniert wie folgt:

  • 1. Platz: 7 Punkte
  • 2. Platz: 5 Punkte
  • 3. Platz: 3 Punkte
  • 4. Platz: 1 Punkt

Die vergebenen Punkte werden addiert und ergeben die jeweilige Reihung. Jedem Jurymitglied steht es frei, weniger (oder auch gar keinen) Titel zu nominieren. Sobald ein Titel drei Mal auf der SRF-Bestenliste vorgekommen ist, wird er gesperrt, um einen gewissen Titelumlauf zu gewährleisten.

Im Sinne einer grösstmöglichen Transparenz, Objektivität und Unparteilichkeit im Abstimmungsverfahren dürfen keine Bücher nominiert werden, deren Autor:in Mitglied der Jury ist.

Die Jurymitglieder von A bis Z

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Im Literatur-Newsletter von SRF gibt es wöchentlich Leseempfehlungen und Porträts von Schweizer Schriftstellerinnen und Schriftstellern. Und natürlich gibt es so auch jeden Monat die aktuelle Bestenliste ins Postfach.

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Radio SRF 1, Buchzeichen, 26.09.2023, 20:03 Uhr

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