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Literatur Suhrkamp-Drama: Barlach akzeptiert seine Rolle als Aktionär

Hans Barlach, der Minderheitsanteile des Suhrkamp Verlages hält, hat dem Sanierungsplan des insolventen Verlages zugestimmt. Damit verliert er seine weitreichenden Mitspracherechte. Die Fehde zwischen ihm und Verlagschefin Ulla Unseld-Berkéwicz wird voraussichtlich erst im November entschieden.

Der Suhrkamp-Minderheitseigentümer Hans Barlach will seine künftige Rolle als normaler Grossaktionär des traditionsreichen Verlags akzeptieren. «Die Medienholding wird sich jetzt als Aktionär mit dem Suhrkamp Verlag arrangieren», sagte Barlach der «Welt».

Die Gläubiger des insolventen Suhrkamp Verlags hatten am Dienstag den Sanierungsplan für das Unternehmen angenommen. «Wir planen zur Zeit gegen die Annahme des Sanierungsplans keine Berufung», sagte Barlach der Zeitung.

Barlach verliert Mitspracherecht

Verlagschefin Ulla Unseld-Berkewicz.
Legende: Verlagschefin Ulla Unseld-Berkewicz, die Witwe des Verlegers Siegfried Unseld. Keystone

Verlagschefin Ulla Unseld-Berkéwicz, die über ihre Familienstiftung mit 61 Prozent am Verlag beteiligt ist, will das Unternehmen von einer Kommandit- in eine Aktiengesellschaft umwandeln. Barlach, der über seine Medienholding 39 Prozent der Anteile hält, würde dadurch weitreichende Mitspracherechte verlieren. Die beiden sind seit Jahren zutiefst zerstritten.

Barlach kündigte an, seine neuen Rechte als Aktionär voll auszuschöpfen: «Das Gute ist: Das Aktienrecht sieht eine deutlich grössere Transparenz und grössere Kontrolle vor. Sollte es, so wie in der Vergangenheit, zu Veruntreuungen kommen, hätte dies in einer Aktiengesellschaft direkte Konsequenzen und würde nicht über Instanzen prolongiert», sagte der Enkel des Bildhauers Ernst Barlach.

Der Suhrkamp-Streit an sich ist nach wie vor offen – ein Gerichtstermin Mitte November soll eine definitive Entscheidung bringen.

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