Es war 1980. Ich hörte «Xanadu» von Olivia Newton-John und fand das toll. Heimlich natürlich. Schliesslich war ich gerade mal Teenager, Junge noch dazu, und damit erklärtermassen ein harter Typ. Ausserdem verstand ich nie, warum man Schlagrahm so emphatisch ansprechen musste: «Sahne, Du!» Ein klassischer Fall von «Weisser Riese Wumbaba». Kein Wörterbuch konnte helfen.
Ein musikalisches Adoleszenz-Rätzsel
Das Original
Jahre später hatte sich das Hormongewitter gelegt. Es gab sie doch, die Frauen, die Softies mochten. Ich hätte nun ein ganz entspannter Fan von musikalischem Süsskram werden können – und wurde es dann doch nicht. So blieb «Sahne, Du!» ein musikalisches Adoleszenz-Rätsel – ohne Aussicht auf Lösung.
Bis ich eines Tages diesen Song im Radio hörte. Ja, ja, das ist dieselbe Melodie, derselbe Text, aber dann doch wieder nicht. Kein Disco-Kugel-Talmi, kein Geschmachte, kein falscher Schmerz. Etwas Echtes, gerade weil es so elfisch daherkommt wie ein seltsamer Traum. Und was hat es mit «Sahne, Du!» auf sich?
Des Rätsels Lösung
Jedes Radio hat heute eine Homepage, dort gibt es eine Tracklist, und da fand ich «Xanadu»; beginnend mit einem X. Kein Wunder, dass ich damals vergeblich suchte! Und was verbirgt sich hinter Xanadu? Selbst Wikipedia weiss heute nicht viel mehr als der englische Romantiker Samuel Taylor Coleridge, der 1816 schrieb:
In Xanadu schuf Kubla Khan
Ein prunkvolles Vergnügungsschloss.
Wo Alph, der heil’ge Strom, durchfloss,
die tiefen Höhlen, unendlich groß,
hinab zum dunklen Ozean.
Dem kommt Sarah Blasko mit ihrer Coverversion schon viel näher.