Das Original
November 2006. «Sympathy for the devil». Im New Yorker Beacon Theatre spielt, wer von den Rolling Stones übrig geblieben ist. 1968 hatten Jagger und Richards das extatisch-sehnige Lied komponiert. 38 Jahre später machen sie das Original zur Coverversion.
Das Konzert im Beacon Theatre wird von Meisterregisseur Martin Scorsese gefilmt, unzählige Oscarpreisträger an den Kameras, Bill Clinton mit Familie im Publikum. Breitwand-Rock'n'Roll für die Nachgeborenen.
5.1-Dolby-Surround mit Tod und Teufel. Der Klang, glitzernd und hallend. Wie aus dem Inneren von Jaggers morschen Knochen, wo sich der Kalk noch einmal in Sternenstaub verwandelt.
Ein Fan unter Fans
«Ooo-whoo!»: Nach wenigen Sekunden intonieren die Fans jenen markanten Schrei, der das Ausrufezeichen des Liedes bildet. Im Original lässt dieses «Ooo-whoo» auf sich warten, kommt erst nach knapp zwei Minuten. Aber Fans lassen sofort raus, was sie hören wollen. Dann stimmt Mick Jagger ein. Auch er mit jenem «Ooo-whoo», das aus der Hölle nach den Seelen der Verlorenen greift. Er bringt es gleich zu Beginn.
Jagger hat die Seiten gewechselt. Ein Fan unter Fans. Ein 63-Jähriger, der sein eigenes Lied covert. «Grandpa was a Rolling Stone.» Was folgt, ist ein ordentliches Bumm im Edelsteinbruch der Rockgeschichte.