Zum Inhalt springen

«Diversity Roadmap» Schweizer Bühnen sollen vielfältiger werden

Ethnie, Geschlecht, Sexualität: Musikerinnenvereinigungen setzen sich für mehr Vielfalt ein.

Wer diese Woche das «m4music»-Festival in Zürich oder Lausanne besucht, wird wahrscheinlich irgendwann einen grossen, schwarzen Flyer in den Händen halten. Darauf zu sehen: Vögel, Farben und viele Vorschläge.

Was steckt hinter dieser sogenannten «Diversity Roadmap» und was soll damit erreicht werden? Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Was ist die «Diversity Roadmap»?

Ein Flyer – allerdings einer, der es in sich hat. Die beiden Branchenorganisationen «Helvetia Rockt!» und «Petzi» zeigen hier auf, wie man im Programm oder auch den Organisationen der Schweizer Clubs und Kulturfestivals vielfältiger werden kann. Sie verteilen diese Karte am «m4music»-Festival.

Yvonne Meyer von «Helvetia Rockt!» sagt: «Wir haben die letzten zwei Jahre am ‹m4Music› Panels veranstaltet. In diesem Jahr wollten wir etwas Handfestes machen – mit konkreten Anleitungen und Massnahmen, um dieser Diversität gerecht zu werden.»

Die «Diversity Roadmap».
Legende: Vögel und Vorschläge: Die «Diversity Roadmap». zvg

Wie wollen die Organisationen mehr Diversität in die Clubs bringen?

Die Frage der Diversität in den Schweizer Musikclubs und auf den Bühnen der grossen Festivals wird oft auf eine Gender-Debatte zugespitzt. Den Organisationen geht es aber auch darum, Menschen mit unterschiedlichem sexuellen, sozialen, ethnischen und auch altersmässigen Hintergrund zu berücksichtigen.

Auf der «Diversity Roadmap» finden sich deshalb verschiedenste Empfehlungen: Wie kommuniziert man im richtigen Ton? Wie interveniert man richtig, wenn es zu sexuellen Übergriffen kommt? Was für eine Infrastruktur braucht es, damit Menschen mit Behinderungen oder solche mit wenig finanziellen Mitteln Zugang zur Kultur erhalten?

Welche Wirkung soll die «Diversity Roadmap» haben?

Die Organisationen wollen ein Bewusstsein für das Problem schaffen. Yvonne Meyer von «Helvetia Rockt!» sagt: «Es geht nicht darum, dass diese Roadmap in allen Punkten gelebt wird. Sondern darum, selbst mal zu schauen, wo man steht.» Festivals oder Clubs könnten sich damit orientieren und würden so vielleicht zu ersten Schritten inspiriert.

Wo sieht die «Diversity Roadmap» am meisten Handlungsbedarf?

Es gibt viele Baustellen – eine davon ist die Organisationsstruktur der Festivals und Clubs. Yvonne Meyer sagt: «Man weiss, dass unterschiedliche Teams bessere Resultate erzielen, weil verschiedene Sichtweisen darin vertreten sind.»

Wichtig ist aber auch der gesellschaftliche Wandel: Die «Roadmap» will, dass in den Köpfen des Publikums ein Bewusstsein für Vielfalt entsteht.

Meistgelesene Artikel