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Jazzpionier gestorben Hugh Masekela veränderte mit seiner Musik die Welt

Er war ein Vater des südafrikanischen Jazz und kämpfte mit seiner Musik gegen die Apartheid: Der Trompeter, Sänger, Komponist und Pianist Hugh Masekela ist im Alter von 78 Jahren an Krebs gestorben.

Hugh Masekela wurde immer wieder als einer der wichtigen Jazzmusiker Südafrikas bezeichnet. Er selber wollte nicht als solcher wahrgenommen werden.

Der südafrikanische Jazz der späten 1950er- und 1960er-Jahre war Masekelas musikalische Heimat. Aber im Laufe seiner fast 60-jährigen Karriere machte er einen weiten Weg über Funk, Soul und Blues. Und er beeinflusste viele Musikerinnen und Musiker, die heute für die afrikanische Popmusik wichtig sind.

Ein politischer Künstler

Hugh Masekela war für viele seiner Kolleginnen und Kollegen ein Vorbild als politisch denkender Künstler, der sich nicht mit den herrschenden Verhältnissen abfinden wollte.

Geboren wurde er 1939 in der Nähe von Johannesburg in einer kleinen Minenstadt als Sohn eines Lehrers und Schulleiters. Es war die Zeit, als in Südafrika die Apartheid-Gesetze implementiert wurden; als Massen von Schwarzen in Homelands umgesiedelt und die Rechte der schwarzen Urbevölkerung immer weiter eingeschränkt wurden. Das führte dazu, dass Masekela 1960 seine Heimat verliess.

Als Teenie spielte er auf Armstrongs Trompete

Hugh Masekelas Hauptinstrument war die Trompete, später das Flügelhorn. Man sagt, dass er durch Kirk Douglas darauf gebracht wurde, der im Film «Young Man with a Horn» den Jazztrompeter Bix Beiderbecke spielte.

Der junge Hugh machte in kurzer Zeit grosse Fortschritte. Mit 17 Jahren bekam er aufgrund seines Talents eine Trompete geschenkt, die der König der Jazztrompete, Louis Armstrong, gespielt hatte.

Die USA als Exil-Heimat

Die erste Exil-Heimat für Hugh Masekela waren die USA. Dort merkte er, dass von ihm nicht amerikanischer Jazz erwartet wurde, sondern Musik, die sich direkt auf seine südafrikanische Herkunft bezog.

Er trat zusammen mit Harry Belafonte auf, der ihn förderte. Er war eine Zeit lang mit Miriam Makeba liiert, und arbeitete später immer wieder mit ihr zusammen. Bei der epochemachenden Platte «Graceland» von Paul Simon war er ebenso beteiligt.

Eine Hymne gegen die Apartheid

1987 spielte Hugh Masekela erstmals seinen Song «Bring Him Back Home (Mandela)», der zur Befreiungshymne Südafrikas von der Apartheid wurde. In Südafrika selber durfte das Lied selbstverständlich nicht gespielt werden, aber die politischen Verhältnisse entwickelten sich rasch in Richtung Wandel.

Als Nelson Mandela 1990 tatsächlich freigelassen und zum Präsidenten Südafrikas ernannt wurde, kehrte auch Hugh Masekela in seine alte Heimat zurück.

Botschafter eines neuen Afrika

Hugh Masekela wurde mindestens so sehr als Botschafter eines neuen Afrika wahrgenommen wie als Musiker. Er spielte an der Eröffnung der Fussball-Weltmeisterschaft, wurde als Gastsolist von Leuten wie U2 oder Fela Kuti eingeladen, spielte im Weissen Haus und wurde von allen Seiten geehrt und ausgezeichnet.

Hugh Masekela hinterlässt ein reiches, musikalisches Werk. Zu seiner Hinterlassenschaft gehört auch der Glaube, mit Musik die Welt verändern zu können.

Sendung: SRF 4 News, Nachrichten, 23.1.2018, 11:00 Uhr.

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