Das Resultat der Sammlung ist ein «Beat Diary»– ein Klang-Tagebuch mit 365 Kurztracks. Julian Sartorius bringt alles Mögliche zum Klingen: Velospeichen, Lampenschirme, Lichtschalter. Oder aber Grashalme: Sie hat der 31jährige Schlagzeuger mit einem Holz- und einem Filzschlegel bespielt und die Beats mit einem speziellen Mikrofon aufgezeichnet.
365 Fotografien eines Schlagzeugers
Ein «rauschendes Kurzkonzert aus Mikrorhythmen» ist daraus laut «Tagesanzeiger» entstanden. «Es gibt nichts auf der Welt, das nicht tönt. Es ist grossartig», wird Julian Sartorius im Artikel zitiert. Sogar die Luft klinge – dann nämlich, wenn man sie mit den Schlegeln zerteile. Die 365 Aufnahmen, für die Sartorius von einer Alp über Brüssel bis nach Island gereist ist, sind nun veröffentlicht worden - zusammen mit einem Fotoband: Denn der Schlagzeuger hat jede Aufnahmesituation fotografisch festgehalten.
Nicht immer, so erfahren wir weiter, hat Julian Sartorius das Besondere gesucht: Es gibt Stücke, in denen der Musiker die Welt in ihrem Klangwillen quasi frei sprechen lässt: Etwa, wenn er schlicht das Ticken einer alten Wanduhr aufzeichnet. In anderen Situationen hole er etwas hervor, was noch verborgen sei: Dann zum Beispiel, wenn er mit einem Löffel ein Teeglas streichle. Julian Sartorius dazu: «Du erfindest diesen Klang nicht, er ist irgendwie schon da, gespeichert im Glas.»
Ausstellung feiert Modeschöpfer Valentino
Artikel im Netz
Frauen in leuchtend roten Abendkleidern zieren in der «NZZ» die erste Seite des Feuilletons. Inmitten der Models: Modeschöpfer Valentino, dem im Somerset House in London eine Ausstellung gewidmet ist.
Die Ausstellung feiert den 80jährigen Valentino Garavani als einen der letzten grossen Könige der Haute Couture und schickt das Publikum auf den Laufsteg: Die Besucherinnen und Besucher sind es, die in ihren Strassenkleidern die Models mimen, während Modellpuppen in opulenten Valentino-Kleidern als Publikum am Rand sitzen. Der Glanz des Gezeigten werde so unweigerlich erhöht, konstatiert die NZZ nüchtern.
Frauen als schillernde Luxusgeschöpfe
Valentino kreierte nicht für den Alltag. Vom «Vater der Jetset-Mode» spricht die «NZZ», von einem «Liebhaber der dramatischen Geste», dem jedes Mittel recht war, um Frauen in schillernde Luxusgeschöpfe zu verwandeln: Samt und Seide, Perlen, Spitze, Chiffon.
Die Kundinnen – von Meryl Streep bis Jackie Onassis – zeigten sich gegenüber ihrem Schöpfer ewig dankbar. In der Schau sind Huldigungs-Briefe, -Faxe und -Postkarten an den grossen Schneidermeister ausgestellt.
Doch Die Ausstellung in London, bilanziert die «NZZ», lasse eine kritische Würdigung und die Einbettung in die Zeitgeschichte vermissen. Sie sei in erster Linie ein «Dokument ganz ungenierter, grosser Eitelkeit».