Die Salzburger Festspiele haben mit Markus Hinterhäuser ab 2017 einen neuen Intendanten. Der österreichische Kulturmanager wird das renommierte Festival für fünf Jahre leiten, wie das Kuratorium der Festspiele bei einer Pressekonferenz in Salzburg offiziell bestätigte. Die Entscheidung für den 54-jährigen Musiker und ehemaligen Salzburger Konzertchef war einstimmig. Er hat sich gegen 14 weitere Kandidaten durchgesetzt. Es sei eine «grosse und wichtige Aufgabe», sagte Hinterhäuser in einer ersten Reaktion.
Eine längere Perspektive für Salzburg
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«Vieles in meinem Leben ist durch meine Zeit bei den Festspielen beeinflusst und bestimmt. Es gibt nichts in meinem Leben, das ohne Salzburg passiert wäre», sagte Hinterhäuser bei der Pressekonferenz. Hinterhäuser galt als Favorit für den Posten. Er erhielt für seine Interimsintendanz 2011 in Salzburg grosses Lob. Mit Hinterhäuser wird eine intellektuellere Ausrichtung der Festspiele erwartet.
Hinterhäuser habe die beste Qualifikation unter den Bewerbern gehabt, begründete die Vorsitzende des Festspielkuratoriums Andrea Ecker die Entscheidung. Ausserdem sei Hinterhäuser sehr mit Salzburg verbunden: «Das gewährleistet eine längere Perspektive für Salzburg.» Der 54-Jährige habe ein eindrucksvolles künstlerisches Konzept, «das eine anspruchsvolle Ausrichtung der Festspiele gewährleistet», so Ecker.
Interimsleitung durch Sven-Eric Bechtolf und Helga Rabl-Stadler
Von Hinterhäuser wird erwartet, dass er mehr auf Qualität als auf Quantität setze. Unter dem scheidenden Intendant Alexander Pereira (65) gab es so viele Vorstellungen wie nie zuvor. Pereira zieht nach internen Querelen nach der nächsten Saison vorzeitig an die Mailänder Scala weiter. Die Intendanz wird zunächst intern nachbesetzt, bis Hinterhäuser übernimmt. Die kommenden drei Jahre ist Hinterhäuser noch als Leiter der Wiener Festwochen im Einsatz.
Die Festspiele sollen 2015 und 2016 von Schauspielchef Sven-Eric Bechtolf und Präsidentin Helga Rabl-Stadler geleitet werden. Der Vertrag von Rabl-Stadler wurde am Mittwoch wie erwartet ebenfalls um drei Jahre verlängert. Die 65-Jährige, die den Festspielen seit 1995 vorsteht, gilt als Institution in der Mozartstadt. Ihre Vertragsverlängerung galt nur als Formsache.