Snarky Puppy hat eine grosse, junge Fangemeinde. Die Band ist Kult bei Fans, die mit Jazz sonst wenig am Hut haben – vor allem dank ihren YouTube-Videos . Bassist, Bandleader und Grammy-Gewinner Michael League erklärt: «Wir waren fünf Jahre auf Tour und hatten mässigen Erfolg. Zu jener war YouTube am Aufkommen und viele Fans sagten zu uns: ‹Nichts gegen eure CDs, aber wir hören euch lieber live.›» Also stellte Snarky Puppy ihre Konzerte auf YouTube.
Jedes Mal neu, jedes Mal anders
Snarky Puppy, das ist eigentlich Michael League. Als College-Student begann er in Texas Songs zu schreiben und sie mit Kollegen einzuspielen. Mittlerweile ist Brooklyn die Heimat der Band, die eigentlich mehr ein Kollektiv ist. Da Snarky Puppy fast dauernd auf Tour ist, stehen für jedes Instrument verschiedene Musiker zur Verfügung. «Wir sind natürlich auch Studiomusiker, aber die Essenz von Snarky Puppy ist klar der Live-Auftritt.»
Wichtigste Voraussetzung für Michael League: «Die Musik muss gut sein und jede Show neu, denn dann kommen die Leute auch ein zweites oder drittes Mal.» Die Fans sollen sehen, wie sich die Songs über die Touren und Jahre hinweg verändern. «Wir spielen alle unsere Songs bei jedem Konzert anders.»
Millionen YouTube-Klicks, jedoch pleite?
Nur, Konzerte auf YouTube bringen der Band kaum Geld ein. Einträglicher wären CDs. So versuchen Snarky Puppy ihren Fans – die gelernt haben, dass Musik dank dem Internet gratis ist – zu zeigen, dass das Handwerk eben doch einen Preis hat. «Genau wie der Installateur, der eine Toilette repariert», meint Michael League, «haben auch wir unser Handwerk gelernt.»
Ein Aufruf fast schon von Michael League: Musik kaufen heisst, den Musikern ihre Arbeit zu ermöglichen – und dies auf nachhaltige Art. Gleichzeitig aber ist er optimistisch für seine Band Snarky Puppy: «Das Blatt wird sich wenden. Es muss einfach.»
Sendung: SRF 2 Kultur, Kultur Kompakt, 21. Juli 2015, 16:45 Uhr.