Die kommende Tour von Muse wird es schwer haben, die letzte zu toppen. Die britische Band hat vor zwei Jahren auf ihrer «Drones»-Tour dick aufgetragen: Mit einer 360-Grad-Bühne. Mit herumfliegenden Drohnen.
Ein orchestriertes Spektakel aus Show und Musik: Damit hat Muse ihren Ruf als eine der besten Live-Bands untermauert.
«Die letzte Tour war ziemlich verrückt mit all diesen fliegenden Drohnen. Jeden Abend mussten wir uns mit dieser Technologie herumschlagen. Das war anstrengend», scherzt Schlagzeuger Dominic Howard. Die nächste Tour soll denn auch mit weniger Technologie auskommen.
Eine Band mit Konzept
Bekannt sind die britischen Musiker für ihre Konzeptalben. Sie nehmen aktuelle Themen und Debatten in ihren Texten auf und widmen diesen ein ganzes Album. Dabei hebt Muse gerne den Mahnfinger.
So etwa im Jahr 2009, als die Band das Album «Resistance» rausbringt. Die Texte der Songs sind stark von George Orwells Buch «1984» beeinflusst: Ein dystopischer Roman, in dem ein totalitärer Überwachungsstaat dargestellt wird. Oder 2015: Die Band veröffentlicht das Album «Drones», das die Entwicklung moderner Kriegsführung thematisiert.
Mehr Pop, mehr Science-Fiction
Das neuste Album, das am 9. November erscheint, trägt den bedeutungsschweren Titel «Simulation Theory». Es handelt von der Macht der Algorithmen, von digitaler Flucht und Künstlicher Intelligenz.
Es kommt jedoch nicht so todernst wie die Vorgängeralben daher. Sondern vermischt kritische Inhalte mit Fantasy und Science-Fiction – und hört sich deutlich «poppiger» an.
Frontmann Matt Bellamy hat sich vertieft mit Künstlicher Intelligenz auseinandergesetzt: «Jede Technologie hat eine positive und negative Seite. Bei Künstlicher Intelligenz ist es zu spät umzukehren, das entwickelt sich sehr schnell. Wenn wir versuchen, es zu bekämpfen, dann könnte es problematisch werden.»
Nichts dem Zufall überlassen
Von der Wirkung gegen aussen bis zur Themensetzung am Puls der Zeit: Muse weiss sich zu verkaufen. Nichts scheint dem Zufall überlassen. Dies mag teilweise kalkuliert wirken. Doch lieber eine Band mit Kalkül, als beliebige, planlose Musik.