Opernführer - Drei Dinge über «Così fan tutte», die Sie noch nicht wussten
Wieso für den Erfolg von «Così fan tutte» ein Rückzieher verantworlich ist, was Magnetheilung mit der Oper zu tun hat und weshalb sich die Wogen darin besser nicht glätten sollten – das erfahren Sie hier.
Zu Mozarts Zeit arbeitete in Wien der deutsche Heiler Franz Anton Mesmer. Mesmer war überzeugt, dass der Magnetismus Krankheiten heilen könne. In «Così fan tutte» wird dieser sogenannte Mesmerismus satirisch dargestellt. Guglielmo und Ferrando täuschen einen Selbstmord durch Gift vor. Der herbeigerufene Doktor (in Wirklichkeit das verkleidete Hausmädchen Despina) «heilt» die beiden in einer Parodie auf die Magnetisiermethode Mesmers mithilfe eines Hufeisenmagnets.
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«Soave sia il vento»
03:02 min
Bild: Keystone
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Meeresstille und glückliche Fahrt
Eine der ältesten Metaphern für Abgeklärtheit in der Musik ist das sanfte Meer – im Gegensatz zu den brausenden Wogen in mancher liebestollen Brust. Als Guglielmo und Ferrando zu ihrem angeblichen Kriegseinsatz abberufen werden, erbitten sich die beiden zurückgebliebenen und zu Recht beunruhigten Frauen eine ruhige See. Nicht nur metaphorisch gesehen ist das Bitten um glatte Wogen in dieser Situation komisch, sondern auch ganz konkret: Wie soll einer auf See schippern können, wenn der Wind nur sanft säuselt?
Ein Rückzieher mit Folgen
Lorenzo da Ponte, mit dem Mozart mehrfach erfolgreich zusammengearbeitet hat, war auch Librettist des Komponisten Antonio Salieri. Da Ponte hatte zuerst Salieri das Libretto zu «Così fan tutte» angeboten. Salieri aber zog sich nach angefangener Arbeit von dem Projekt zurück, worauf da Ponte den Stoff Mozart anbot. Mit Erfolg: «Così fan tutte» krönte die dreifache Zusammenarbeit da Pontes und Mozarts, und bildete den Abschluss der Trilogie von Mozarts sogenannten Da-Ponte-Opern: «Le nozze di Figaro» (1786), «Don Giovanni» (1787) und zuletzt «Così fan tutte» (1790). Heute gehört der Zweiakter zu den meistgespielten Opern überhaupt.
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