Worum geht's?
Anhand unserer Likes, der Werbung die wir anklicken und unseres sonstigen Surfverhaltens versucht Facebook herauszufinden, was wir mögen und wofür wir uns interessieren.
Die amerikanische Journalistin Elisabeth Ponsot hat nachgeschaut, welche Interessen Facebook ihr genau zuschreibt, und hat Überraschendes herausgefunden: Facebook glaubt zum Beispiel, dass sie sich für das Mineral Quartz interessiert. Dabei hat sie gar keine Vorliebe für Steine, sondern arbeitet für das Onlinemagazin Quartz . Das seien Fehler, die ein Maschinenhirn eben mache, schreibt sie.
Bei mir macht Facebook ähnliche Fehler: Weil ich die amerikanische Band Cake mag, hält es mich für einen Kuchen -Liebhaber. Oder es verwechselt eine Band namens The Silence mit dem Ingmar-Bergman-Film Das Schweigen .
Und weil ich bei der TV-Serie Der Bestatter auf «gefällt mir» geklickt habe, schreibt es mir Interesse an Bestattungsinstituten zu.
Warum ist's interessant?
In den Einstellungen kann man nachschauen, was Facebook über die eigenen Interessen zu wissen glaubt. Ein Blick auf diese Liste kann erhellend sein.
Er zeigt nicht nur lustige sprachliche Verwechslungen, sondern macht auch deutlich, was alles aus dem Surfen auf Facebook herausgelesen wird.
Wer den Algorithmus schlecht füttert, also nur selten auf «Gefällt mir» oder Werbungen klickt, den kann Facebook nur vage einschätzen.
In meiner Liste tauchen etwa die wenig aussagekräftigen Interessen «Glück», «Zeit», «Licht» und «Bäume» auf. Aber das sind nur die Informationen, die Facebook mir zeigt. In Wahrheit weiss es weit mehr über mich. Denn eines ist der Facebook-Algorithmus sicher nicht: dumm. Auch wenn es manchmal so scheint.