Worum geht's?
Der niederländische Maler Hieronymus Bosch ist ein alter Meister, dessen Gemälde zum Bersten voll sind von Details. In seinem Tryptichon «Der Garten der Lüste» – eins seiner berühmtesten Gemälde – klettert in jedem Baum etwas zwischen Tier und Mensch herum, hinter jedem Stein lugt ein ulkiges Wesen hervor.
Was man sich generell wünscht – an Gemälde näher heran zu dürfen, reinzoomen zu können – gilt besonders für die von Hieronymus Bosch. In einer interaktiven Web-Schau kann man das nun: dem Teufel bis auf den kleinsten Pinselstrich in die Augen schauen oder erkennen, dass eine Gestalt mit dem Hintern Flöte spielt.
Warum ist's interessant?
Die Seite zeigt das Gemälde «Garten der Lüste» (um 1500) nicht nur aufgelöst bis ins kleinste Detail, sie führt auch unterhaltsam und informativ hindurch.
Da Hieronymus Bosch nur Bilder, aber keine Worte hinterlassen hat, sind sie schwer zu entschlüsseln. Eine Audio-Tour hilft, trotzdem einen guten Einblick in die rätselhaften Szenen zu bekommen.
In dem Gemälde im Netz sind zahlreiche Figurengruppen markiert. Klickt man darauf, zoomt die Seite automatisch ein und bietet Informationen: wahlweise als Audio oder als Text. So erfährt man, dass ein menschenfressender Vogel der reichen Stadtbevölkerung zugeordnet werden muss, da er auf einem Stuhl sitzt, der als Toilette über den Fluss gestellt wurde. Oder aber, dass die Erdbeere in der christlichen Symbolik für Wolllust steht.
Die Website zeigt: Kunst im Netz funktioniert – zumindest so.
Kopfhörer aufsetzen und (am besten mit Chrome) starten: Website «Garten der Lüste»