Worum geht's?
Wer Streamingdienste wie Spotify, Apple Music oder Deezer nutzt, hat Millionen von Songs zur Verfügung. Um aus dieser gigantischen Zahl an Songs auszuwählen, nutzen viele Leute Playlists. Diese werden von Menschen wie Sam Lee zusammengestellt. Im Guardian erzählt er, warum sein Job nicht von einem Computer gemacht werden kann: Für die perfekte Aneinanderreihung von Songs brauche es Gefühl – und das habe ein Algorithmus nicht. Von Computern lässt sich Lee dann aber gerne auswerten, wie seine Playlists bei den Hörern ankommen. Steigen bei einem Song zu viele Hörer aus, fliegt der Titel aus der Liste.
Warum ist's interessant?
Für die Musikindustrie nimmt Lee eine wichtige Rolle ein. Streamingdienste sind heute der wichtigste Vertriebskanal – der Strohhalm, an den sich die serbelnde Industrie klammert. Lee ist sowas wie der neue Radio-DJ: Er wählt die Songs aus, die dann von einem Millionenpublikum gehört werden. Von den Plattenlabels wird er deshalb umgarnt – sie laden ihn ein, spielen ihm neue Songs vor. Doch er lasse sich nicht beeinflussen, sagt Lee. Ihn interessiert nur, was dem Hörer gefällt: «Es geht nicht darum, was ich mag. Es geht darum, unsere Hörer zu verstehen».