Worum geht's?
Gerüchte sind beliebt: bei Freunden, Feinden, beim Frisör und natürlich auch auf Facebook. Manche sind lustig. Jan Böhmermann hat für seine Falschmeldung über Janis Varoufakis sogar den Grimmepreis erhalten. Doch viele Fakes tun weh und können Schaden anrichten.
Ein Reporter des Bayrischen Rundfunks ist der Geschichte eines Fakeposts nachgegangen. Ein Post, wie er zur Zeit des Öfteren zu lesen ist: Ein Mann in Traunstein in Deutschland behauptet in einem Post, ein Flüchtling habe ein Mädchen vergewaltigt. Die Richtigstellung interessiert dabei offensichtlich weniger Menschen als das Teilen der Behauptung. Dabei gäbe es verschiedene Möglichkeiten, solche Posts zu entlarven.
Warum ist es interessant?
Stellvertretend für viele Falschmeldungen dieser Art geht der Journalist der Reportage an den Ort des vermeintlichen Verbrechens: nach Traunstein. Er befragt die Bevölkerung, die Polizei und den Verfasser des Fakeposts. Die Antworten der Beteiligten zu hören ist spannend und wirft die Frage auf: Warum werden solche Verleumdungen geteilt, auch wenn sie viele Merkmale eines Fakes aufweisen? Sie nennen keine Quelle, es gibt inflationär viele Ausrufezeichen im Text und die mehrfache ausdrückliche Aufforderung in Grossbuchstaben, man solle den Post unbedingt teilen.
Dabei wäre es einfach, den Wahrheitsgehalt zu prüfen. In Deutschland versucht beispielsweise die Website Hoaxmap , solche Post aufzudecken. Ausserdem gibt es Suchmaschinen, mit denen man nach anderen Quellen suchen könnte. Doch das Fazit ist traurig: Statt nachzuprüfen, teilen viele Facebookleser lieber – egal wie abwegig die Meldung ist.
Reportage des Bayrischen Rundfunks «Wie gefährlich ist das Netz?»