Der Zürcher Münsterhof ist heute einer der grössten Parkplätze der Stadt Zürich. Doch wo heute Autos stehen, wurde vor gut 170 Jahren Geschichte geschrieben. Hier fand am 6. September 1839 der Züriputsch statt.
Auf dem Münsterhof stiessen 2000 bewaffnete Aufständische aus den Landgemeinden auf Truppen der Zürcher Regierung. 15 Tote forderte das Gefecht, darunter ein Regierungsrat. In der Folge trat die Regierung des Kantons zurück.
Die Stadt neu erkunden
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Diese Geschichte erzählt die App «Swiss Squares», wenn man auf dem Münsterhof steht und ihn mit dem iPhone erkundet. Dabei schwenkt man das iPhone in der Luft, als wolle man ein Foto schiessen. Die App zeigt dann Bilder und Informationen über die Schlacht des Züriputsch und mehrere Panorama-Ansichten des Platzes.
Mit einem Fingertipp auf die Bilder tauchen verschiedenste Informationen über den Münsterhof und weitere Zürcher Plätze, etwa den idyllischen Idaplatz, auf. Ein Schritt nach links und nach vorne – und die Live-Ansicht zeigt an, dass nur 200 Meter entfernt der Paradeplatz liegt. Auch zu dessen Geschichte weiss die App einiges zu erzählen.
App bietet Blick in die Zukunft
Die App will ein breites, kulturinteressiertes Publikum für moderne und vergangene Baukultur begeistern: «Wir möchten den Touristen und der Bevölkerung mitgeben, dass öffentliche Räume spannend sind und dass man viel Neues entdecken kann», erklärt Claudia Schwalfenberg. Sie ist Initiantin der App «Swiss Squares» und Verantwortliche für Baukultur des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverein.
Momentan zeigt die App 30 Zürcher Plätze und erzählt von Ereignissen aus der Vergangenheit – aber auch von Gestaltungsplänen für die Zukunft. Der Münsterhof etwa soll ab 2014 umgestaltet werden. Der gesamte Platz wird neu bepflastert, und ein Brunnen wird für ein ruhigeres Ambiente sorgen. Auch der Parkplatz wird verschwinden und der Münsterhof wird autofrei, wie man auf den Bildern der «Swiss Squares» App sehen kann.
Informationen zu weiteren Städten folgen
Viele Zürcher Plätze haben etwas zu erzählen, und oft gehen wir an ihnen vorbei, ohne etwas über ihren geschichtlichen Hintergrund zu wissen. Die App «Swiss Squares» öffnet den Zugang zu diesen Geschichten. In diesem Sinne begibt man sich im Herzen Zürichs auf eine Zeitreise – und das nur mit einer Fingerbewegung.
Neben der Live-Ansicht gibt es auch die Listen- und die Kartenansicht. Damit man sich in der gesamten Stadt orientieren kann, zeigt die Kartenansicht mit roten Punkten, wo die Plätze geographisch liegen. In der Listenansicht stehen alle Informationen der Plätze auf einen Blick zur Verfügung.
Zürich bleibt nicht die einzige Stadt der Schweiz, die per App erforscht werden kann. Ende 2014 kommen Bern, Biel und Schaffhausen dazu. Ausserdem ist geplant, dass später auch die Romandie und das Tessin dabei sein werden.