Um was geht's?
Der Amerikaner Dennis Cooper ist Schriftsteller – und hat ein grosses Problem. Seit 2002 betreibt er den Blog «The Weaklings» , auf dem er Tagebuch führt, Kurzgeschichten oder Essays veröffentlicht, ganze Geschichten nur in Gif-Form erzählt und mit seinen Lesern diskutiert.
Aber: Google hat diesen Blog gelöscht. Ohne Vorwarnung, dafür mit einer automatisierten Benachrichtigung, dass Coopers Blog «gegen die Nutzungsbedingungen» verstosse. Der Autor ist bekannt für seine teilweise expliziten, sexuellen Inhalte. Sein Werk wurde auch schon als pornographisch bezeichnet.
Für Cooper bedeutet die Entfernung seines Blogs: 14 Jahre Arbeit, Ideen, Manuskripte sind weg. Für die Künstlergemeinde, Cooper-Fans und Google-Kritiker bedeutet es: Zensur! Die Empörung ist gross: Google dürfe die Kunstfreiheit nicht einfach so einschränken.
Warum ist's interessant?
Der Punkt ist: Google darf das. Als privates Unternehmen kann es seine Dienste willkürlich einstellen, Inhalte entfernen und löschen – das ist alles so in den Nutzungsbedingungen festgehalten.
Als Suchmaschine, Kartendienst und Browseranbieter kommt Google zwar als Dienstleister daher, bleibt aber ein privater Anbieter. Benutzt man einen Dienst von Anbietern wie Google, Facebook etc., gelten deren Spielregeln.
Die (einfache) Lösung lautet bei diesem Beispiel: Inhalte immer auch auf einer persönlichen Festplatte abspeichern. Das hätte man auch gerne Dennis Cooper empfohlen: Mach doch hin und wieder ein Backup.
Auf seiner Facebookseite hält Dennis Cooper seine Fans über die neusten Entwicklungen über die mögliche Wiederherstellung seines Blogs auf dem Laufenden.