Worum geht’s?
Verschwörungstheorien gab es schon immer. Im Internet habe sie einen Nährboden gefunden, wo sich gleichgesinnte vernetzen und Fehlinformationen mit grosser Reichweite verbreiten. Aber es gibt auch jene, die Aufklärung betreiben.
Seit 2011 verleiht die Gesellschaft für kritisches Denken, eine Skeptiker-Gruppe aus Wien, den Satire-Preis das «Goldene Brett vorm Kopf». Im Vorfeld dürfen User im Internet ihre Favoriten zu nominieren.
Eine Jury wählt daraus Kandidaten für die Shortlist aus und vergibt auch einen Preis für das Lebenswerk. Zu den Prominenten Preisträgern aus den Vorjahren gehören unter anderem Erich von Däniken und Xavier Naidoo.
Die Liste der Nominierten ist so bunt wie lang. Sie reicht von A wie AfD, wegen der Leugnung des Klimawandels, bis Z wie «Zentrum der Gesundheit», deren Website eine Plattform für pseudomedizinische Thesen und Verschwörungstheorien sei.
Es geht aber noch skurriler: Ebenfalls nominiert wurde dieses Jahr ein Online-Shop, der «Einhornessenzen» verkauft, die laut Anbieter eine regenerierende Wirkung haben. Und ein Bierbrauer, der den Strichcode auf seinen Flaschen durchstreicht, weil manche Konsumenten befürchten, dass der Strichcode schlechte Energien auf Nahrungsmittel überträgt.
Darum ist’s wichtig
Irren ist menschlich, aber es kann auch gefährlich werden: Für das «Goldene Brett» suchen Skeptiker eine Person oder Institution, «die mit Absurditäten Leute für dumm verkauft, Ängste schürt, Kranken das Geld aus der Tasche zieht oder einfach nur sämtliche Naturgesetze ignoriert».
Die Jury achtet bei der Auswahl unter anderem auf Grad der Abwegigkeit, kommerzielles Interesse und auch Gefahrenpotential. Das «Goldene Brett» ist zwar ein Satire-Preis, aber diese Auswahlkriterien zeigen: Aus Spass kann manchmal bitterer Ernst werden.