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Netzwelt Woher kommst du denn? Die wahre Herkunft des missbrauchten Fotos

Es sollte die Angst vor Überfremdung schüren – wurde aber mit einer ganz anderen Absicht aufgenommen: Ein Journalist deckt die Geschichte eines Fotos auf.

Um was geht's?

Ein Foto zeigt ein kleines, hellhäutiges Kind mit strohblondem Lockenkopf. Indische Mädchen beugen sich zu ihm herunter und lächeln. Darunter steht: «Woher kommst du denn?», als würden das die indischen Mädchen fragen, darüber: «Deutschland 2030». Das so beschriftete Foto wird so zu einem hetzerischen Zukunfts-Szenario von Deutschland verdreht und soll die Angst vor der sogenannten Überfremdung schüren.

Screenshot

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Wir sprechen über aktuelle Geschichten und Debatten im Internet. Von Montag bis Donnerstag um 17.40 Uhr in der Rubrik «Screenshot» bei Radio SRF 2 Kultur.

Vor knapp einem Monate postete die deutsche CDU-Politikerin Erika Steinbach dieses Bild auf ihrem Twitteraccount. Das sorgte für Entrüstung – und war für NDR-Netzredaktor Fiete Stegers Anlass, nach dem Ursprung des Fotos zu suchen.

Warum ist's interessant?

Die Recherchen führen Fiete Stegers von Europa über Russland in die USA, nach Australien und schliesslich nach Südindien. Dort haben die Eltern des Buben auf dem Bild einem Kinderheim Spenden überbracht – und dabei das besagte Foto aufgenommen.

Die Eltern – und übrigens auch die Leiterin des indischen Kinderheimes – sind nicht erfreut über das, was mit dem Bild geschehen ist. Fiete Stegers zitiert den Vater: «Das Foto entstand in einem sehr schönen Moment voller Liebe und Freude. Er zeigt das Miteinander verschiedener Kulturen und von Menschen, die verschiedene Sprachen sprechen.»

Der Recherche-Bericht zum Bild: «Ausgegraben: Der Ursprung des Steinbach-Bildes»

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