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Facebook Safety Check Anschlag in Berlin: Facebooks «Safety Check» steht in der Kritik

Bei Anschlägen aktiviert Facebook den sogenannten «Sicherheits-Check». Ausgelöst wird diese Funktion automatisch. Das birgt Gefahren.

Worum geht's?

In Krisensituationen – nach Naturkatastrophen oder Attentaten – sind Mobilfunknetze schnell überlastet: Wie geht es Freunden in der betroffenen Region? Facebook versucht, Usern eine schnelle Antwort auf diese Frage zu liefern, mit dem «Safety Check».

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Wir sprechen über aktuelle Geschichten und Debatten im Internet. Von Montag bis Donnerstag um 17.40 Uhr in der Rubrik «Screenshot» bei Radio SRF 2 Kultur.

Nutzer können ihren Freunden mitteilen, dass sie in Sicherheit sind. Da steht dann: «Nicole hat angegeben, in Sicherheit zu sein.» Gleichzeitig kann Nicole sehen, welche ihrer Freunde in dem betroffenen Gebiet sich ebenfalls als «in Sicherheit» markiert haben.

Warum ist's interessant?

Facebooks «Safety Check» ist eigentlich eine gute Sache. Die Vorfälle in Berlin haben aber die grosse Schwachstelle der Funktion aufgezeigt: Auf Facebook war von einem «Attentat» die Rede, noch bevor die Vorfälle von Polizei oder Politik als solches bestätigt waren.

Der «Safety Check» wird nicht von denkenden, prüfenden und bewertenden Menschen ausgelöst, sondern durch einen Algorithmus. Taucht in einer Region besonders häufig ein Begriff auf wie «Katastrophe», «Terror» oder «Attentat» – und wird dieser zudem von Medien aufgegriffen, die von Facebook als vertrauenswürdig eingestuft wurden – startet der «Safety Check» automatisch.

Facebook-Mitarbeiter überprüfen die Faktenlage erst im Nachgang und passen die Nachricht gegebenenfalls an. Nach den Ereignissen in Berlin, indem sie den Begriff «Attentat» gegen «Vorfall» ausgetauscht haben.

Dieses Vorgehen ist gefährlich, da ein falsch gewählter Begriff in so einem Fall Panik auslösen kann. Es hätte sich auch um eine Falschmeldung handeln können: Verwenden nur genügend Menschen in einer Region entsprechende Signalwörter, wird der «Safety Check» automatisch ausgelöst. Die Funktion sollte dementsprechend schnell und sorgfältig überarbeitet werden.

Zeit-Online über die Funktionsweise des «Safety Checks»

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