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Netzwelt Das freie Internet: mehr Traum als Realität

Die Internetfreiheit hat 2016 weltweit abgenommen. Zu diesem Schluss kommt die Studie «Freedom on the Net 2016». In vielen Ländern haben Menschen nur beschränkt Zugang zum Internet. Vielerorts können sie ihre Meinung nicht frei äussern, weil Regierungen systematisch das Netz kontrollieren.

Worum geht’s?

Die Nichtregierungsorganisation Freedom House untersuchte in der Studie «Freedom on the Net 2016» die Internetfreiheit in 65 Ländern. Fazit: Zum sechsten Mal in Folge habe weltweit die Internetfreiheit abgenommen.

Freedom House definierte drei Faktoren, anhand derer die Internetfreiheit der Länder beurteilt wurde:

  • Zugang zum Internet (Infrastruktur, Unabhängigkeit der Anbieter)
  • Inhaltliche Einschränkungen (zum Beispiel das Verbot, die Regierung zu kritisieren)
  • Verletzung von Nutzerrechten (etwa die Überwachung von privater Kommunikation)

Warum ist’s wichtig?

Zwei Drittel aller Internetnutzer leben laut der Studie in Ländern, in denen die Meinungsfreiheit im Netz stark eingeschränkt ist. In China, das im Ranking auf dem letzten Platz landet, seien vermehrt Bürger wegen Meinungsäusserungen im Netz verhaftet worden. Dies führe zu Selbstzensur.

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Wir sprechen über aktuelle Geschichten und Debatten im Internet. Von Montag bis Donnerstag um 17.40 Uhr in der Rubrik «Screenshot» bei Radio SRF 2 Kultur.

Die Türkei fiel negativ auf, weil sie im vergangenen Jahr mehrmals Social-Media-Plattformen vorübergehend gesperrt hat und Bürger für Kritik an Regierung und Religion strafrechtlich verfolgt wurden.

Wo Internetfreiheit eingeschränkt werde, seien zunehmend auch Nachrichten-Apps betroffen. China zum Beispiel sperrte den Zugang zur Website von «Telegram», das Menschenrechtsaktivisten für verschlüsselte Kommunikation nutzten.

Die Studie zeigt eindeutig: Das Internet ist eine wichtige Kommunikationsplattform für Aktivisten und Menschenrechtler. Sie sind die ersten Opfer, wenn die die Meinungs- und Redefreiheit eingeschränkt wird.

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