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Norwegens Antwort auf Spammer Ein Quiz soll Trolle von Kommentarspalten fernhalten

Unser Netzthema des Tages: Beim norwegischen Rundfunk darf nur kommentieren, wer den Artikel gelesen hat.

Worum geht's?

Auf der Tech-Seite des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Norwegen, NRKbeta, findet sich neuerdings bei gewissen Artikeln vor der Kommentarspalte ein kurzer Multiple-Choice-Test. Wer kommentieren will, muss drei einfache Fragen zum Text beantworten.

Um einen Kommentar freizuschalten, muss man zum Beispiel angeben, was eine Abkürzung aus dem Artikel bedeutet. Oder, ob man die Meinung des Journalisten teilt. Dadurch sollen Kommentierende nachweisen, dass sie die Artikel, auf die sie sich beziehen, auch wirklich gelesen und verstanden haben.

Das Quiz des NRKbeta
Legende: «Willst du kommentieren? Beantworte unsere Quizfragen!» – So geht NRKbeta gegen Trolle im Netz vor. SRF/Screenshot NRKbeta

Das schaffe eine Basis für bessere Diskussionen, sagt ein Journalist des NRK gegenüber der amerikanischen Onlineseite NiemanLab. Bisher gibt es die Funktion erst auf der Tech-Seite.

Warum ist's interessant?

Viele Online-Medien kämpfen mit Trollen. Also mit Personen, die persönliche Angriffe ins Kommentarfeld tippen, sich rassistisch, sexistisch und hetzerisch äussern oder Spam teilen. Die Annahme des NRK: Wer solche Kommentare schreibt, hat den betroffenen Artikel meist gar nicht gelesen.

Screenshot

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Wir sprechen über aktuelle Geschichten und Debatten im Internet. Von Montag bis Donnerstag um 17.40 Uhr in der Rubrik «Screenshot» bei Radio SRF 2 Kultur.

Es gibt verschiedene Wege, auf das Troll-Problem zu reagieren: Bei einigen Onlinepublikationen, wie bei SRF, muss man sich mit Klarnamen anmelden. Gewisse Seiten blockieren die Kommentarfunktion bei heiklen Themen oder haben sie gar ganz ausgeschaltet, wie etwa die NZZ seit Anfang Februar.

Überraschend an der Quiz-Idee aus Norwegen: wie einfach sie ist. «Eine prima Idee, die Schule machen könnte», schreibt etwa Meedia. Denn mit dieser kleinen Hürde kann garantiert werden, dass Leser und Leserinnen die Kommentarspalte so nutzen, wie sie ursprünglich gedacht war: um eine fundierte Meinung zu äussern, eine anregende Diskussion zu führen oder Feedback zum Artikel zu geben.

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