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Netzwelt Ganz analog: Das Schweizer Computerposter zur digitalen Evolution

Auf einem 2,5 Meter langen Poster hat der Schweizer Computerspezialist Robert Weiss «Die digitale Evolution» in 30'000 Worten und über 1'000 Bildern zusammengefasst. Vielleicht etwas anachronistisch, aber dafür übersichtlich. Gefragt ist es in Schulen – und bei IT-Nerds.

Poster zierten schon unsere Wände, als Rechner noch rechnende Menschen waren. Rechner sind heutzutage hochgradig leistungsfähige Maschinen. Die Technologie dahinter hat eine Entwicklung durchgemacht, die ihresgleichen sucht.

Und Poster? Die haben sich in ihrer Form nicht gerade bahnbrechend weiterentwickelt. Trotzdem richten sich Augen der IT-Welt gerade auf ein langes, buntes und sehr kleinteiliges Papier an der Wand: das Computerposter des Schweizer Computerspezialisten Robert Weiss, das die digitale Evolution abbildet.

Posterausschnitt mit Computern aus den 1960er-/1970er-Jahren.
Legende: Seit den ersten PCs haben die Kommunikations- und die Unterhaltungselektronik den Markt erobert. computerposter.ch

Schritt für Schritt in die Zukunft

In durchdigitalisierten Zeiten, wie wir sie erleben, ist ein klassisches Poster für die Wand nicht mehr selbstverständlich. Das weiss auch Robert Weiss. Im Internet gebe es eine Fülle detaillierter Informationen, gibt er zu, das sei jedoch nicht übersichtlich: «Am Poster kann man entlang gehen. Schritt für Schritt.»

1997 hatte er das erste Computerposter entworfen, mit einer Übersicht von den 1970er-Jahren bis in die damalige Gegenwart. Jetzt hat der die fünfte Version publiziert. Version Nummer Vier erschien 2009 – seitdem hat sich einiges getan. Neue Gadgets eroberten den Markt, Kommunikation- und Unterhaltungselektronik sind omnipräsent. Die Maschinen sind kleiner und leistungsfähiger geworden.

Der Fokus liege neu aber weniger auf der Maschine, sagt Robert Weiss: «Wir schauten mehr auf die Anwendungsgebiete. Dazu gehören das Datenspeichern in der Cloud, Big Data oder Künstliche Intelligenz.»

Platz sparen – die analoge Tugend

Posterausschnitt  mit alten Rechenmaschinen.
Legende: Der Mensch arbeitete schon lange an Lösungen, die schliesslich die digitale Evolution ermöglichten. computerposter.ch

Während die Elektronik kleiner wurde, wurde das Computerposter immer grösser. Die 30‘000 Wörter sind in kleiner Schrift geschrieben, das sind rund 100 A4-Seiten Text. Das Poster ist 90 Zentimeter hoch, 2,5 Meter lang.

Dies, obwohl Weiss bei der Überarbeitung der letzten Jahre einiges weggelassen hat. Hinzugekommen ist jedoch die Vorgeschichte des Computers von den mesopotamischen Hochkulturen bis 1977.

Ein Poster blickt in die Zukunft

Zur Person

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Legende: zvg

Robert Weiss ist Computerspezialist. Er arbeitete unter anderem als freiberuflicher Fachjournalist in den Bereichen Mikroelektronik, Informatik, Kommunikation und Livestyle. Seit 27 Jahren veröffenlicht er den jährlichen Marktreport für Informations- und Kommunikationstechnologie «Weissbuch».

Das Computerposter kennt man vor allem im deutschsprachigen Raum. Die Poster hängen nicht nur in den Büros von technikaffinen Zeitgenossen, sie zieren auch die Wände in Museen und Schulen. Aus den USA seien auch schon Anfragen für eine englischsprachige Version gekommen, erzählt Weiss.

Wie schon bei der letzten Version möchte Weiss von der neuen Auflage je drei Exemplare an Schweizer Schulen schicken. Vom letzten Poster wurden 70‘000 Exemplare für Schulen verschickt. Für jene Generation, die in die digitale Welt hineingeboren wurde.

Das Poster wagt auch einen Blick in die Zukunft. Gestaltet wurde dieser Teil in Zusammenarbeit mit der Entwicklungsabteilung von IBM. «Die künstliche Intelligenz ist erst am Anfang ihrer Entwicklung», sagt Weiss. Auch selbstlernende Systeme und technologische Innovationen in der Medizin würden künftig wichtiger werden. Ob diese Vorhersagen stimmen, wird sich auf dem nächsten Computerposter zeigen.

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