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Neue Website von Neil Young «MP3s lassen deine Seele verhungern»

Folkrock-Legende Neil Young hat sein musikalisches Gesamtwerk zum Streamen online gestellt – kostenlos. Dafür hat er einen eigenen Player bauen lassen. Der soll die beste Klangqualität besitzen, die man im Internet findet.

Neil Young hasst viele Dinge, unter anderem: Trump, Monsanto und MP3s. «MP3s lassen die Seele verhungern» schreibt der 72-jährige Musiker auf seiner Website und meint: Streamingdienste wie Spotify, Apple und Co. bieten Musikdateien in nur ungenügender Qualität an. Die Dateien seien so runtergerechnet, dass man nur 5 bis 20 Prozent von dem hört, was man eigentlich hören könnte.

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Wir sprechen über aktuelle Geschichten und Debatten im Internet. Von Montag bis Donnerstag um 17.40 Uhr in der Rubrik «Screenshot» bei Radio SRF 2 Kultur.

Das ärgert den Musiker, und zwar so sehr, dass Young 2015 seinen Musikkatalog aus den gängigen Streamingdiensten zurückzog. «Meine Musik hat es nicht nötig, sich von der schlechtesten Qualität in der Geschichte des Broadcasting erniedrigen zu lassen», schrieb er damals als Begründung auf Facebook (ein Jahr später waren seine Titel allerdings wieder online).

Youngs Gesamtwerk ist online

Unter NeilYoungArchives.com hat der Künstler jetzt sein komplettes Werk online gestellt. Es umfasst alle Platten seit 1964, dazu Mitschnitte von Konzerten und auch bisher unveröffentlichtes Material, insgesamt rund 900 Songs.

Dazu findet man auf der Seite Fotos, Originalmanuskripte von Liedtexten, Videos, handschriftliche Notizen. Das Angebot werde ständig ausgebaut, es sei noch lange nicht alles online. Im Moment ist das Archiv noch kostenlos, ab Juli 2018 wird eine Gebühr fällig.

Neil Young hören

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Kann man zum Beispiel auch in der Sendung «Pop Routes»: die begibt sich auf die Spuren von Young und seinen Weggefährten.

900 Songs in bester Qualität

Worauf Young besonders Wert legt: Die Site hat einen eignen Player, der die Lieder ohne Qualitätsverluste wiedergibt. Oder wie es Young vollmundig ausdrückt: die beste Audio-Streamingqualität, die es jemals im Internet gab. Die Audiodateien seien rund 20 mal grösser als bei anderen Streamingdiensten.

Der Klang ist dadurch voller, die Höhen und Tiefen kommen besser zur Geltung. Die Lieder haben nicht den flachen Konservensound von MP3-Dateien.

Aber die Hardware darf nicht fehlen

Das ganze hat einen Haken: Man braucht einiges, um diese Qualität tatsächlich auch hörbar zu machen. Unter dem Menupunkt «Audio Set Up» wird detailreich beschrieben, was man alles braucht: unter anderem eine Internetverbindung mit genügend Bandbreite, auch ein externer Digital-Analog-Wandler wird empfohlen, dazu natürlich qualitativ hochwertige Boxen oder Kopfhörer.

Wer Youngs Songs über seine Computerboxen abspielt, hört leider nicht viel mehr als bei Spotify oder Youtube.

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