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Netzwelt «The Secret Door»: Reisen im Schnelldurchlauf und ohne Risiko

«The Secret Door» bietet virtuelles Reisen im Schnelldurchlauf. Im Gegensatz zu normalen Street-View-Ansichten gelangt man über die Website auch in entlegene Winkel.

«Take me somewhere else.» Der Klick ist der Website «The Secret Door» Befehl, und nachdem der User soeben noch in einer Brockenstube in Austin, Texas, gestöbert hat, blicken ihm jetzt ein paar Affen aus dem Bildschirm entgegen. Japan im Winter – die Affen nehmen gerade ein Bad in einer heissen Therme. Wer weiter rechts schwenkt, entdeckt eine Touristengruppe, die die Affen fotografiert. Es könnte einer von dieser Reisegruppe gewesen sein, der die 360-Grad-Aufnahmen gemacht und über Foto-Share in Google-Maps verortet hat.

Entlegene Welten

Googles «Street View»-Ansichten gehören längst zum gewohnten Service im Netz. Entlegene Winkel jedoch, wie eben diese Therme in Japan, die Innenräume des Getty-Museums in L.A. oder von Bars oder Marketing-Büros, sind neu. Sehr überraschend sind auch die Unterwasser-Welten, die an der Ostküste Australiens aufgenommen wurden.

Auf solche Ansichten stossen auf Google Maps wohl die wenigsten User zufällig. Die Website «The Secret Door» hat deshalb einige ausgewählt und zusammengestellt. Der Zufallsgenerator bestimmt die nächste Destination. Links oben im Bildschirm erscheint gewöhnlich die Ortsangabe, wenn sie fehlt, ist detektivisches Geschick gefragt, wenn man sich die Adresse der Bar für den nächsten Städtetrip notieren will.

Cleveres Marketinginstrument

Zusammengestellt hat diese Ansichten ein Englischer Türen- und Fensterhersteller. Die Website ist also – wenn auch unauffällig – ein Marketinginstrument. Sie sorgt in Internetforen deshalb auf zwei Ebenen für Gesprächsstoff.

Audio
«The Secret Door»
aus Weblese vom 18.03.2013.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 22 Sekunden.

Einerseits, weil sie überraschende Einsichten bietet und bewusst macht, wie viele Flecken dieser Erde bereits virtuell abgebildet ist.

Andererseits sorgt sie aus Marketing-Sicht für Diskussionsstoff. Weil es eine Firma geschafft hat, in den sozialen Medien von sich reden zu machen. Obwohl sie ein total langweiliges Produkt herstellt. Der Aufwand scheint sich zu lohnen: Die Türen-Firma hat über 3000 Fans auf Facebook und auf Twitter findet man unzählige Nachrichten, die die Website empfehlen oder davon berichten, wohin sie der Zufallsgenerator soeben gebracht hat.

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