Worum geht's?
Auf dem YouTube-Kanal Drugslab werden jeden Freitag um 17 Uhr Drogen getestet. Die Hosts sind zugleich die Versuchskaninchen.
Einer probiert immer die Droge vor der Kamera aus und eine zweite Person ordnet gleichzeitig Wirkung und Risiken ein. Während der Sendung werden Tipps gegeben zum Umgang mit der spezifischen Droge – und auch der Hangover am Folgetag wird dokumentiert.
Die Vorschläge, welche Drogen getestet werden sollen, kommen von der YouTube-Community. Der Kanal ist seit über einem Jahr aktiv und erfolgreich.
Drugslab ist eine Erweiterung der Sendung «Spuiten en Slikken» (Spritzen und Schlucken) vom Jugendsender BNN.
BNN wiederum ist Teil des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in den Niederlanden. Somit wird der Kanal vom Staat mitfinanziert.
Warum ist's interessant?
Das Konzept von Drugslab ist unkonventionell. Neu ist auch, dass diese Form des öffentlichen Drogentests von einem öffentlich-rechtlichen Jugendsender unterstützt wird.
Denn viele der getesteten Drogen sind auch in den Niederlanden illegal. Doch dank der liberalen Drogengesetze in den Niederlanden machen sich weder der Sender noch die Hosts des Kanals Sorgen, dass rechtliche Schritte gegen sie eingeleitet werden.
Die Macher Rens Polman, Nellie Benner und Bastiaan Rosman wollen mit den Videos aufklären. Sie sind überzeugt davon, dass sie alles «im Sinne der Wissenschaft» tun.
Nellie Benner vom Drusglab-Team ist überzeugt: Wer Drogen nehmen will, wird es tun. Deshalb sei es wichtig, nicht die Augen zu verschliessen, sondern darüber zu sprechen. Das Angebot richtet sich deshalb auch an die Eltern von jugendlichen Konsumenten.
Kritische Stimmen kommen in der Sendung nicht zu Wort. Trotzdem sind die Macher von Drugslab überzeugt: Die Sendung sei keine Verherrlichung von Drogen. Der Slogan heisst aus diesem Grund auch: «Wir nehmen Drogen, damit ihr sie nicht nehmen müsst.»