Worum geht's?
Intime Bilder, von denen man fürchtet, dass jemand anders sie bei Facebook oder Instagram verbreiten könnte, soll man per privater Nachricht an sich selbst schicken. Facebook registriert und sperrt sie dann.
Die Nacktbilder werden dazu in einen Hash umgewandelt: eine verschlüsselte Zahlenreihe. Dieser Code wird in einer Datenbank abgelegt, die Bilder werden gelöscht.
Wenn jemand ein Bild teilen will, dessen Struktur identisch ist mit einem registrierten Hash, ist das nicht möglich. So lautet der Plan von Facebook gegen unfreiwillig verbreitete Nacktfotos.
Warum ist's interessant?
Die Zahlen sind erschreckend: In einer Studie von 2016 gab einer von 25 Internetnutzern in den USA an, dass jemand schon einmal gegen seinen Willen Nacktfotos in den sozialen Medien veröffentlicht hat. Bei den Frauen unter 30 hat das sogar eine von zehn erlebt. Oft sind es Ex-Partner oder Partnerinnen, die das tun, um sich an jemandem zu rächen.
Bisher wird ein solcher Rache-Post erst gelöscht, wenn jemand ihn meldet. Daher will Facebook heikle Bilder bereits im Vornhinein kennen, damit sie gar nicht erst veröffentlicht werden können.
Beiträge zum Thema
Problematisch ist, dass ein Mensch prüfen muss, ob es sich wirklich um ein Nacktfoto handelt. Das soll verhindern, das Bilder missbräuchlich eingereicht und unterdrückt werden, etwa solche mit politischen Botschaften.
Facebook versprach zwar, dass die intimen Bilder nur geschulte Mitarbeiter und nur unscharf sehen. Allerdings ist auch das vielen nicht ganz geheuer. Daher wurde im Netz die Aufforderung heftig kritisiert – etwa bei Twitter.
Es sei noch kein perfekter Plan, rechtfertigte sich die Sicherheits-Chefin im Facebook-Blog: Aber eine «Notfall-Option», weil es noch keine bessere Lösung gegen das Problem gebe.