Worum geht's?
Wollen Migranten in Deutschland wählen, dann ist das auf kommunaler Ebene erlaubt – wenn sie EU-Bürger sind. Türken beispielsweise, die seit 20 Jahren in Deutschland leben, dürfen nicht wählen.
Um das zu ändern, hat das Künstlerkollektiv Peng! das Webportal «VoteBuddy» gegründet. Hier können Menschen, die nicht wählen wollen, ihre Stimme an Menschen, die nicht wählen dürfen, weitergeben – angeblich.
Denn: Dieses Portal war nicht nur illegal, es war auch «fake». Peng wollte mit dem Portal eine Debatte über Wahlberechtigung anregen.
Warum ist's interessant?
Als das Portal letzte Woche online ging, war der Aufschrei gross – vor allem in rechten Kreisen. Der Blog «Philosophia perennis» und viele Kommentare auf Facebook und Twitter verurteilten «VoteBuddy» scharf.
Peng-Pressesprecher Sebastian Fürst beschreibt die Kommentarflut bei der « tageszeitung »: «Unsere Facebook-Seite ist sofort voll gewesen von Hass und Mordfantasien.»
Die grossen Medienhäuser haben «VoteBuddy» kaum thematisiert, da es sich wohl zu offensichtlich um ein Fake handelte: «Wir hatten gehofft, wir könnten dort für echt gehalten werden. Aber kein seriöses Medium ist darauf hereingefallen. Die Qualität des Journalismus in Deutschland ist erfreulich hoch», erklärt Sebastian Fürst der « Berliner Morgenpost ».