Worum geht’s?
Am vergangenen Mittwoch fragte ein Twitter-User im Rahmen eines «Ask a Curator»-Anlasses, wer wohl bei einem «Exponaten-Battle» gewinnen würde: das Science Museum oder das Natural History Museum?
Eine halbe Stunde später antwortete das Natural History Museum trocken:
Sie hätten Dinosaurier, womit der Wettbewerb bereits beendet sei. Weit gefehlt: Eine grossartige Twitterschlacht nahm ihren Lauf. (Der ganze «Battle» bei watson)
Beispielsweise fand das Science Museum ebenfalls einen Dinosaurier in der eigenen Sammlung – allerdings aus dem 3D-Drucker:
Und auf eine Heuschrecke im Feuchtpräparat aus dem NHM reagiert das Science Museum mit dem Exponat eines giftigen Insektensprays aus den 1970er-Jahren – und einer Fliegenklatsche.
Warum ist’s interessant?
Es ist bezeichnend, dass dieser «Battle» im angelsächsischen Raum stattgefunden hat. Die Social-Media-Strategien US-amerikanischer und britischer Museen fallen oft mit aussergewöhnlichen Ideen auf.
Das berühmteste Beispiel ist das New Yorker Museum of Modern Art: Auf dem MoMA-YouTube-Kanal kann man lernen, wie Willem de Kooning zu malen oder auf dem Instagram-Account Streetstyle-Fotos anschauen, die zur kommenden Mode-Ausstellung passen.
Diese Ideen inspirieren andere Museen, auch in der Schweiz hat sich in dieser Hinsicht in den letzten Jahren einiges getan. Das Besondere an dieser Twitter-Debatte war aber, dass sie so spontan entstanden ist und sich so natürlich und humorvoll weiterentwickelt hat.
Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte
Kleine Nebenpointe: Als sich die beiden Museen längst warmdiskutiert hatten, schaltete sich das Victoria and Albert Museum ein – und entfachte eine Splitterdebatte zu Einhörnern.