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Meteo-Stories Ende gut, (fast) alles gut

Der Sommer 2016 war trotz allem ziemlich genau 2 Grad zu warm. Die ganz grosse Hitze blieb allerdings in diesem Sommer aus. Bezüglich Niederschlag erlebte man in der Schweiz alles: Im Rhonetal war es staubtrocken und im Südtessin oder in der Nordwestschweiz sehr nass.

Am Mittwochabend geht aus meteorologischer Sicht der Sommer 2016 zu Ende. Lange Zeit war das Beständigste am Sommer 2016 seine Unbeständigkeit. Bis weit in den Juli hinein fiel praktisch an jedem Tag Regen, oft in Form von heftigen Gewittern. Diese Unbeständigkeit zeichnet sich auch in den Niederschlagszahlen aus. In Sitten fielen seit dem 1. Juni nur gerade 117 Millimeter Regen. Damit war der Sommer 2016 in Sitten trockener als die beiden Hitzesommer 2003 und 2015. In den letzten Jahren war es dort nur 2013 noch eine Spur trockener. Auf der anderen Seite der Skala befinden sich weite Teile der Nordwestschweiz, der Kanton Zürich, Teile der Zentralschweiz und das Südtessin. Hart wurde vor allem der Kanton Basel-Landschaft getroffen. Immer wieder gab es dort Gewitter mit Schäden, so gleich mehrfach im Juni und letztmals am vergangenen Sonntag. Auch der östliche Teil des Aargaus wurde immer wieder von heftigen Unwettern heimgesucht und grosse Schäden gab es auch in der Linthebene und Richtung Schindellegi. Krass waren auch die Unterschiede im Tessin. In Lugano fielen rund 140 Prozent des üblichen Sommerniederschlags, während es in Locarno nur 84 Prozent waren.

Warmer Sommer

Der Sommer 2016 war rund 2 Grad wärmer als der Durchschnittssommer der klimatologisch relevanten Periode der Jahre 1961 bis 1990. Danach sah es nach der ersten Hälfte des Sommers noch gar nicht aus, als die Temperaturen bestenfalls biederen Durchschnitt darstellten. In der zweiten Julihälfte und vor allem im August holte der Sommer 2016 massiv auf. Dennoch wurde die höchste Temperatur des Jahres mit 35,3 Grad bereits am 23. Juni in Visp gemessen. Man muss bis ins Jahr 2008 zurückgehen, bis man einen tieferen Jahreshöchstwert findet. Damals lag die Jahreshöchsttemperatur bei 33,6 Grad und wurde in Chur gemessen. Zum Vergleich: 2015 erreichte das Thermometer einen Jahreshöchstwert von 39,7 Grad in Genf.

Sommerendspurt rettet die Badesaison

Lange Zeit lag die Zahl der Sommertage, also der Tage mit einer Temperatur von mehr als 25 Grad, und die Zahl der Hitzetage, also Tage mit einem Höchstwert über 30 Grad, weit unter den statistischen Durchschnittswerten. Spätsommerhoch „Gerd“ brachte aber die Wende. Mit der Hitzeperiode Ende August gab es praktisch im ganzen Land einen Überschuss an Sommer- und Hitzetagen. Besonders spektakulär ist die Statistik für Sitten. In einem Durchschnittssommer werden dort 15 bis 16 Hitzetage verzeichnet, 2016 gab es aber 27 Hitzetage. Spannend präsentiert sich die Statistik auch für das Tessin. In Lugano gab es im August nicht einen einzigen Hitzetag! Gleichzeitig weist die Statistik im August aber 25 Sommertage auf. Kurzum: Lugano hatte im August 2016 ein extrem ausgeglichenes Sommerklima ohne Hitze. Hitzefrei kam auch die Gallusstadt durch den Sommer. Dort wurde in diesem Sommer die 30 Gradmarke nie erreicht. In St. Gallen sind allerdings Hitzetage eine seltene Angelegenheit. Rein statistisch gibt es dort pro Sommer nur einen Tag mit einem Höchstwert von mehr als 30 Grad.

Sommer noch nicht zu Ende

Im September sind ausser im Wallis Hitzetage extrem selten, Sommertage kommen aber doch noch öfter vor. Auch 2016 dürfte der September zumindest mit Sommertagen starten, möglicherweise bleibt uns die Sommerwärme aber noch eine Weile erhalten. Das würde dann doch für die Astronomen sprechen, für die der Sommer noch bis am 22. September weitergeht. Dann sind Tag und Nacht gleich lang und der Herbst hält endgültig Einzug.

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