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Meteo-Stories Grüne Weihnachten und stellenweise 15 Grad

An Weihnachten 2015 lockte sonniges, frühlingshaftes Wetter Herr und Frau Schweizerin an die frische Luft. Meist war es sonnig bei Temperaturen bis 15 Grad. Nur der Schnee fehlte, nicht nur im Flachland sondern auch an vielen Orten in den Bergen.

An den meisten Orten in der Schweiz war es von Heiligabend bis zum Stephanstag sonnig. Nur im Mittelland gab es an Heiligabend und am Stephanstag zähe Nebelfelder, die sich am Jurasüdfuss und am Bodensee nicht oder erst sehr spät auflösten. Am Weihnachtstag gab es dagegen nur lokale Nebelfelder, die schon bald verschwanden.

Trotz Wolkenfeldern war Heiligabend der wärmste der Weihnachtstage.
Legende: Milder Heiligeabend Trotz Wolkenfeldern, wie hier in Jegenstorf war Heiligabend der wärmste der Weihnachtstage. Franz Knuchel

Heiligabend warm, aber weit von Rekorden entfernt

Im Norden wurden die höchsten Temperaturen über die Weihnachtstage schon an Heiligabend gemessen, obwohl es an Heiligabend am meisten Wolken hatte, und die Luftmasse eigentlich am kühlsten war. Der Grund für dieses paradoxe Phänomen lag bei den dichten Wolken, die es in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag über der Alpennordseite hatte und beim recht kräftigen Südwestwind an Heiligabend. So war es schon am Morgen ziemlich mild und mit dem milden Südwestwind stiegen die Temperaturen in Basel bis auf 15 Grad. In Genf zeigte das Thermometer an Heiligabend 13 Grad, in Chur 13,2 Grad und in Zürich 11 Grad. Trotz der hohen Temperaturen war man von Rekorden weit entfernt. 2012 wurden beispielsweise in Reigoldswil (BL) an Heiligabend mehr als 20 Grad gemessen. 2013 gab es in Basel mehr als 17 Grad.

Am Jurasüdfuss und dem Rhein entlang, wie hier in Rüdlingen, war der Nebel zum Teil zäh.
Legende: Nebel am Rhein Am Jurasüdfuss und dem Rhein entlang, wie hier in Rüdlingen, war der Nebel am Stephanstag zum Teil zäh. Reto Braunschweiler

Unten kühler, oben milder

In der heiligen Nacht kühlte es stärker ab als in der Nacht zuvor und ohne Wind wurde es an Weihnachten nicht mehr so warm. In Basel gab es noch 12,8 Grad, in Genf nur noch knapp 12 Grad. Die Nacht von Weihnachten auf Stephanstag war überall klar, in der Regel sogar wolkenlos, und so sanken die Temperaturen verbreitet unter den Gefrierpunkt. Trotz maximaler Einstrahlung am Stephanstag erreichten die Temperaturen am Stephanstag nur noch vereinzelt zweistellige Werte. Auf den Bergen war der Trend aber genau umgekehrt. Auf dem Pilatus in 2100 Metern Meereshöhe wurden an Heiligabend 5,7 Grad, an Weihnachten 7,1 und am Stephanstag sogar 9,3 Grad gemessen.

Ausnahmefall Tessin

Im Tessin war es an Heiligabend zuerst stark bewölkt und es fiel sogar lokal schwacher Niederschlag. In Locarno und Lugano waren es sogar die ersten Tropfen seit mehr als einem Monat, dort war es letztmals am 20. bzw. 21. November das letzte Mal nass. Mit Niederschlagsmengen von weniger als einem Millimeter war es aber nur der sprichwörtliche Tropfen auf den heissen Stein. An Weihnachten und am Stephanstag war es auch im Tessin wieder sonnig, und dort stiegen die Temperaturen von Tag zu Tag an. Am Stephanstag reichte es für 11,5 Grad in Chiasso.

Wanderwetter auf der Hannig (2350 Meter über Meer), dahinter der verschneite Dom.
Legende: Kontrast Wanderwetter auf der Hannig (2350 Meter über Meer), dahinter der verschneite Dom. Ueli Klossner

Nur der Schnee fehlte

Hätte es Schnee gehabt, wären es die perfekten Weihnachten gewesen. An grüne Weihnachten im Mittelland haben wir uns ja gewöhnt, aber dass auch in den Bergen kaum Schnee lag, war schon sehr aussergewöhnlich. Auf dem Malojapass auf 1800 Metern über Meer war es komplett aper. Das gab es allerdings auch schon. Auf der Schneemessstation in Davos wurden zwar noch 2 Zentimeter Schnee gemessen, so wenig Schnee gab es an Weihnachten aber noch nie in Davos, mindestens während der 71 Jahre der Schneeaufzeichnungen. Etwas mehr Schnee liegt an den Voralpen, so zeigte die Schneemessung auf Trübsee am Stephanstag einen Wert von 28 Zentimetern Altschnee. Dies liegt zwar auch deutlich unter dem langjährigen Mittel von 84 Zentimetern zu diesem Zeitpunkt, aber doch noch deutlich über dem Minimum von 13 Zentimetern. In diesem Jahr ist in den Alpen allerdings nicht mehr mit einem nennenswerten Schneezuwachs zu rechnen.

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