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Meteo-Stories Mai 17: Von ganz unten nach ganz oben = 47 Grad

Der Wonnemonat Mai startete nicht als Wellnessoase! Zunächst war es eisig, grau und nass. Ausgerechnet über die Eisheiligen wurde es warm, und zum Monatsende erlebten wir eine Hitzewelle! Zwischen höchster und tiefster Temperatur lagen 47 Grad. Insgesamt war der Monat rund 2,5 Grad zu warm.

Der dritte Frühlingsmonat startete mit -15,3 Grad auf dem Jungfraujoch. Das war auch gleich der Monatstiefstwert. Die ersten neun Tage des Wonnemonats brachten im Norden viele Wolken, oft Regen und tiefe Temperaturen. In der Nacht auf den 10. Mai lockerten sich die Wolken auf. Die Folge war erneut Frost. Selbst in Mosen am Hallwilersee zeigte das Thermometer mit -0,5 Grad sogenannten Hüttenfrost. In Tallagen war es noch deutlich kälter. In Ebnat-Kappel wurden -1,2 Grad gemessen, in Welschenrohr waren es -2,9 Grad. Im zentralen und westlichen Mittelland gibt es im Durchschnitt alle 10 Jahre einen Frosttag, im östlichen Mittelland muss statistisch alle 3 Jahre mit Frost gerechnet werden. In Samedan zeigte die Quecksilbersäule an jenem Morgen eisige -6,2 Grad.

Wolkenloser Himmel über den Feldern um Reutigen mit einem Bodennebelfeld.
Legende: 10. Mai Verbreitet gab es Bodenfrost und in Reutigen auch Bodennebel. Werner Krebs

Die Eisheiligen brachten die Wärme

Ausgerechnet während der Eisheiligen stiegen die Temperaturen an, und Ende Monat gab es Hitzetage. Im Tessin wurde schon am 24. Mai der erste Hitzetag des Jahres verzeichnet. In der Magadinoebene wurden 30,7 Grad gemessen. Im Wallis gab es vom 27. bis 29. Mai drei Hitzetage in Folge. Am vergangenen Sonntag wurde in Sitten mit 31,9 Grad der bisherige Jahreshöchstwert verzeichnet. Am Sonntag gab es aber nicht nur im Wallis sondern verbreitet auf der Alpennordseite einen Hitzetag mit Temperaturen von mehr als 30 Grad. Solche Temperaturen sind im Mai die Ausnahme. Statistisch gibt es im Mittelland im Mai nur alle 10 Jahre einen Hitzetag. Zwischen der tiefsten Temperatur im Mai und der höchsten lagen satte 47 Grad.

Frühlingswiese in der Nordwestschweiz.
Legende: Eisheilige Während den Eisheiligen wurde es in der Schweiz wieder wärmer und auch sonniger. Franz Schweizer

2,5 Grad zu warm

Die Hitze zum Monatsende vermochte den kühlen Monatsstart locker zu kompensieren. Insgesamt war der Mai 2,5 Grad wärmer als im Schnitt der klimarelevanten Jahre 1961 bis 1990 und dies beidseits der Alpen. An vielen Orten war es seit 2011 der wärmste Mai. Vor allem dem extrem warmen Mai 2009 konnte er aber definitiv nicht die Stange reichen. Damals war es im Norden über den ganzen Monat gesehen nochmals 1 Grad wärmer, im Süden sogar etwa 1,5 Grad.

Erste heftige Sommergewitter

Doppelter Blitzeinschlag in Luzern.
Legende: Gewitter Ende Monat gab es heftige Gewitter, wie hier über Luzern am 30. Mai. Irene Duss

Das heisse Monatsende hatte aber auch seine Schattenseiten. Von Samstagabend bis Dienstagabend gab es die ersten heftigen Sommergewitter der Sommersaison. In Huttwil fielen am Dienstagabend insgesamt 81 Millimeter. Schon am Montagabend gingen in Meiringen bei einem heftigen Gewitter 50 Millimeter Regen in weniger als zwei Stunden nieder. Heftige Gewitter gab es am Montagabend aber auch im Appenzellerland. In Gais fielen insgesamt 44 Millimeter Regen. Wo sich nicht gerade ein starkes Gewitter entlud, war der Mai 2017 aber zu trocken. In Chur gab es nicht einmal 50 Prozent der üblichen Niederschlagsmenge, und auch an den Tessiner Seen war es zu trocken, dort gab es etwa 75 Prozent des üblichen Mai-Niederschlages.

Die Sonne sammelte Bonuspunkte

Dank der extrem sonnigen zweiten Monatshälfte befindet sich auch der ganze Mai landesweit im Plus. In St. Gallen zeigte sich die Sonne etwa 40 Prozent mehr als sonst im Mai. Stellenweise gab es rund 260 Stunden Sonnenschein, so auf dem Gornergrat im Wallis, in Grenchen am Jurasüdfuss und in Güttingen am Bodensee.

Wolkenloser Himmel
Legende: Wolkenlos Ende Monat war es oft wolkenlos, wie hier am Wohlensee, und so gab es auch sehr viele Sonnenstunden. Werner Zwahlen

Es geht wohl warm weiter

In den kommenden Tagen gehen die Temperaturen zwar zurück, eine eigentliche Schafskälte ist aber nicht in Sicht, ein neues stabiles Sommerhoch aber auch nicht.

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