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Meteo-Stories Noch nicht ausgeföhnt: nochmals 152 Kilometer pro Stunde

Auch am frühen Freitagmorgen wurden in Elm wieder 15 Grad gemessen, und auf den Bergen gab es Orkanböen mit Spitzen bis zu 152 Kilometer pro Stunde. In Altdorf ging allerdings der Föhn bereits am Donnerstagabend zu Ende. Dies nach satten 108 Stunden Dauerföhn.

Blick von Sulgen Richtung Säntis und Churfirsten.
Legende: Föhnstimmung über dem Alpstein Am Mittwochmorgen war ein schönes Föhnfenster über dem Alpstein und den Glarner Alpen zu beobachten. Philip Messmer

Seit Sonntagmorgen ist Föhn in der Schweiz das grosse Thema. Selbst am Freitagmorgen gab es in den Alpen immer noch Föhneffekte, auch wenn der Wind aus Südosten, zum Teil sogar schon fast aus Osten kam. In Elm im Glarnerland wurden am Morgen um zwei Uhr 15,5 Grad gemessen, in Matt ebenfalls im Glarner Sernftal sogar 15,9 Grad. Sehr mild war es auch in Göschenen mit 13,5 Grad, in Adelboden mit 13,1 Grad und in Sitten mit 13,3 Grad. Auf den Bergen erreichte die Föhnböen gleichzeitig Orkanstärke. Auf dem Jungfraujoch wurden am Morgen nochmals 152 Kilometer pro Stunde gemessen, es handelte sich um den sogenannten Guggiföhn. Orkanböen gab es gleichzeitig auch auf dem Titlis mit maximal 125 Kilometer pro Stunde und auf dem Gütsch ob Andermatt wurden genau 117 Kilometer pro Stunde verzeichnet.

Blick über den Chiemen am Zugersee, Richtung Berge. Wildes Strahlenmeer über den Alpen.
Legende: Föhn über den Alpen Blick von Meierskappeln Richtung Berge der Zentralschweiz am Mittwochmorgen. Katrin Moser-Schirr

Der Föhn hielt mehr als 100 Stunden durch

In Altdorf ging der Föhn zwar schon am Donnerstagabend zu Ende. Zwischen Sonntagmorgen um 6 Uhr und Donnerstagabend 18 Uhr hielt er aber 108 Stunden ohne Unterbruch durch. Am Sonntag und Montag gab es dort jeweils Spitzenböen von 125 Kilometer pro Stunde, die Maximaltemperatur lag in dieser Zeitspanne bei 19,8 Grad. Noch etwas wärmer war es in dieser Woche allerdings in Giswil im Kanton Obwalden. Dort wurden am Montag 21,6 Grad gemessen. Allerdings blies dort der Föhn nur am Montag und Dienstag, da das Tal nur auf Föhn aus Südwesten reagiert. In dieser Woche kam der Föhn aber meistens direkt aus Süden oder sogar aus Südosten. Bei Südostwind werden vor allem in der Jungfrauregion hohe Windspitzen erwartet, dies mit dem sogenannten „Guggiföhn“.

Die Kehrseite der Medaille

Während im Norden über Tage der Föhn tobte, befand sich der Süden seit einer Woche in einer fast ununterbrochenen Staulage. Insgesamt fielen im obersten Maggiatal 310 Millimeter Regen. Generell gab es vor allem im westlichen Tessin grosse Regenmengen. In Bosco/Gurin, in Mosogno im Onsernonetal und in Cevio im Maggiatal wurden überall rund 230 Millimeter Regen in einer Woche gemessen. Der ausgiebige Regen führte teilweise zu kleineren Rutschungen. Die Seen hatten dagegen noch genügend Speicherkapazität, so dass es zu keinem Hochwasseralarm kam. Zum Teil griff der Starkregen vom Tessin auch auf die angrenzenden inneralpinen Gebiete über. So fielen in Binn, im Oberwallis, seit Montagmorgen 118 Millimeter, auf dem Grossen Sankt Bernard waren es sogar 172 Millimeter. Ein Teil des Niederschlages fiel dort als Schnee.

Auf Föhnlage kommt Hochnebellage

Im Laufe des Tages geht der Föhn endgültig zu Ende. Am Abend fällt zum Teil auch im Mittelland Regen. Morgen Samstag geht es wechselnd bewölkt weiter. Ab Sonntag wird dann Hochnebel zum Thema. Am Südrand eines Hochs, das sich allmählich von den Britischen Inseln bis nach Polen verschiebt kommt Bise auf. Damit hält sich der Hochnebel zum Teil recht zäh über dem Flachland. In den Alpen ist es spätestens ab Montag ziemlich sonnig.

Farbige Altocumuls lenticularis über Grüsch.
Legende: Altocumulus lenticularis Während der Föhnphase waren immer wieder verdrehte Föhnwolken, sogenannte Altocumulus lenticularis, zu beobachten. Karin Egli

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