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Alle Jahre wieder? Schafskälte

Kaum mehr als 15 bis 18 Grad erwarten wir für den Mittwoch. Häufig kommt es Mitte Juni zu einem Kälteeinbruch, der sogenannten Schafskälte.

Kühler Mittwoch

Seit dem 20. Mai gab es im Flachland nie mehr Temperaturen unter 20 Grad. Wo wir schon seit dem April an Sommerwetter gewöhnt sind, werden sich die 15 bis 18 Grad am Mittwoch richtig frisch anfühlen. Die Schafskälte ist bekannt für Schneefälle in den Bergen. Dieses Jahr kommen die Schafe auf der Alp wohl kaum in den Schnee. Die Schneefallgrenze kommt nur bis etwa 2500 Meter herunter. Das betrifft demnach die höheren Alpen: Dort liegen zum Teil sowieso noch Schneereste vom Winter. Und ein allfälliges Schäumchen ist dann auch schnell wieder weggeschmolzen.

Meteorologische Singularität

Das ist ein Witterungsereignis, das regelmässig zur gleichen Jahreszeit auftritt. Dazu zählt auch die Schafskälte. Oft gibt es bei uns um den 11. Juni einen nassen Kälteeinbruch. Typisch für die Schafskälte ist zum Beispiel Schneefall bis Arosa auf 1800 Metern. Keine Angst, liebe Aroser, dieses Jahr wird es nicht so kalt. Gemäss Meteo Schweiz war die Schafskälte von 1931 bis 1960 jeweils markant zu beobachten. Heute seien die Kälteeinbrüche zwar noch Thema, jedoch kürzer und weniger ausgeprägt. In den letzten Jahrzehnten sei die Schafskälte nicht erkennbar gewesen. Vielmehr hätte es regemässig über den Juni verteilt kleinere Kälteperioden gegeben.

Woher kommt der Name?

Eine Theorie stützt sich auf den Schurzeitpunkt der Schafe: Ohne Wolle frieren sie bei einem Kälteeinbruch. Allerdings taugt diese Erklärung in der Schweiz nicht, da die Schafe schon im April geschoren werden. Eine andere Theorie stützt sich auf die Alpaufzüge: Diese finden etwa zum Zeitpunkt der Schafskälte statt. Und natürlich ist es weder für Mensch noch Tier angenehm, sich durch den Schnee zu kämpfen.

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