Wie passt denn das zusammen? Nass und grau, und doch viel zu warm. Die Antwort ist einfach: Aus Süden wurde oft brühwarme, aber feuchte Luft zu den Alpen geführt. Vor allem vom 19. bis 21. Oktober war es im Süden extrem nass. In 72 Stunden fielen im Val Bavona fast 350 Millimeter Regen, aber auch in Bosco Gurin, in Mosogno, in Cevio und in Airolo gab es in diesem Zeitintervall mehr als 200 Millimeter Regen. Stellenweise kam es zu Erdrutschen, zumal bereits 3 Tage zuvor in diesen Gebieten rund 100 Millimeter Regen niedergingen. Insgesamt fielen im Val Bavona 576 Millimeter Regen. Es war dort nach 1993 und 2000 der drittnasseste Oktober überhaupt. Nass war es aber auch im Norden. Dort gab es vor allem am 9. Oktober viel Regen, vielerorts fielen 50 Millimeter Regen innerhalb von knapp 24 Stunden. Über den ganzen Montag gesehen lagen die Niederschlagsmengen im Mittelland meist 30 bis 50 Prozent über der Norm, im östlichen Mittelland fiel lokal doppelt so viel Regen wie sonst. Zu trocken war der zu Ende gehende Monat nur im Mittelwallis.
2,5 Grad zu warm
Landesweit gesehen war der Oktober 2019 etwa 2,5 Grad zu warm und an vielen Orten der fünftwärmste seit Beginn der systematischen Aufzeichnungen. Herausragend war der Oktober in Andermatt. Dort war es bis jetzt sogar der wärmste Oktober seit Messbeginn. Auch in Meiringen wurde ein Rekord erzielt. Mit 25,5 Grad wurde am 23. Oktober die höchste dort je gemessene Oktobertemperatur verzeichnet. Generell gab es, vor allem mit Föhn, immer wieder sehr hohe Maximalwerte. So verzeichnete der Oktober 2019 schweizweit gesehen 7 Sommertage, also Tage an denen irgendwo im Land die 25 Gradmarke übertroffen wurde. Der Föhn am 23. Oktober sorgte an vielen Orten in der Ostschweiz für die höchsten Oktobertemperaturen in der letzten Dekade des Monats. Der höchste Monatstemperatur wurde im St. Galler Rheintal mit 26,9 Grad registriert. Es war dort der siebthöchste Oktoberwert überhaupt.
Grau war dominant
Die Sonnenstunden lagen an den meisten Orten unter dem Schnitt. So auch in Lugano, wo nur knapp 80 Prozent des üblichen Sonnenscheins erreicht wurde. Sehr grau war es aber auch auf den Gebirgsstationen und im Wallis. Mehr Sonne als sonst im Oktober gab es im Kanton Zürich und im östlichen Mittelland. Die Kombination aus Föhn und wenig Nebel brachte in diesen Gebieten mehr Sonnenschein als in einem durchschnittlichen Oktober. Absolut gesehen lag der Gornergrat mit 183 Stunden Sonnenschein an der Spitze.
Es bleibt trüb
In den kommenden Tagen geht es in der Schweiz oft mit vielen Wolken weiter, ein Wintereinbruch bis in tiefe Lagen ist aber dennoch nicht in Sicht.