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Umfrage zum zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub
Aus Tagesschau vom 21.08.2020.
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Abstimmungsumfrage Viel Zustimmung für zwei Wochen Papi-Urlaub

  • Eine klare Mehrheit von 63 Prozent will gemäss SRG-Umfrage für die Einführung eines zweiwöchigen Vaterschaftsurlaubs stimmen.
  • Nur die Anhängerinnen und Anhänger der SVP lehnen die Vorlage mehrheitlich ab.
  • Die Meinungsbildung ist weit fortgeschritten. Eine Annahme des Vaterschaftsurlaubes am 27. September ist realistisch.

Väter sollen innerhalb von sechs Monaten ab Geburt eines Kindes zwei Wochen bezahlten Urlaub beziehen können. Das finden 63 Prozent der Stimmbevölkerung gemäss einer Umfrage im Auftrag der SRG.

Das Anliegen findet denn auch quer durch alle Parteien mehrheitlich Zustimmung. «Widerstand ist nur im Umfeld der SVP und bei regierungskritischen Bürgerinnen und Bürgern zu finden», bilanziert Politologin Martina Mousson vom Forschungsinstitut gfs.bern.

Breiter gesellschaftspolitischer Konsens

Schon im Parlament sei die Behandlung des Vaterschaftsurlaubs einvernehmlich verlaufen, sagt die Politologin. Und es herrsche nun ein breiter gesellschaftlicher Konsens beim Thema: «Das Argument, das einfach zieht: Es ist in der Schweiz Zeit für eine fortschrittliche, gleichberechtigte Familienpolitik», fasst Mousson die Umfrageergebnisse zusammen.

Nicht zu ziehen scheinen hingegen die Argumente der Gegenseite. Dass ein Vaterschaftsurlaub zu teuer sei, dem widersprechen 54 Prozent der Befragten.

Das Argument, das einfach zieht: Es ist Zeit in der Schweiz für eine fortschrittliche, gleichberechtigte Familienpolitik
Autor: Martina Mousson Politologin, gfs.bern
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Martina Mousson: «Breiter gesellschaftlicher Konsens zum Vaterschaftsurlaub»
Aus News-Clip vom 20.08.2020.
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Das Meinungsbild ist in allen Landesteilen gefestigt. Die höchste Zustimmung erhält das Anliegen in der französischsprachigen Schweiz – am meisten Widerstand erfährt der Vaterschaftsurlaub in der Deutschschweiz.

Höhere Zustimmung bei Frauen als Männern

Interessant ist freilich der Umstand, dass Frauen das Anliegen mit 67 Prozent noch deutlicher annehmen wollen als Männer mit 60 Prozent.

Die Zustimmungswerte dürften sich bis zum Abstimmungssonntag nicht mehr dramatisch verändern. Martina Mousson sagt: «Für eine Behördenvorlage ist der Regelfall, dass sich die Stimmabsichten im Laufe der Zeit der Behördenposition anpassen.» Die jetzt schon starke Zustimmung dürfte deswegen bedeuten, dass es «mit grosser Wahrscheinlichkeit» ein Ja am 27. September gibt.

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Martina Mousson: «Grosse Wahrscheinlichkeit eines Abstimmungserfolgs»
Aus News-Clip vom 20.08.2020.
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Datenerhebung und Stichprobengrösse

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Die Umfrage wurde im Auftrag der SRG SSR vom Forschungsinstitut gfs.bern zwischen dem 3. und 17. August 2020 durchgeführt. Insgesamt sind die Antworten von 29'540 Stimmberechtigten für die Auswertung berücksichtigt worden.

Telefonisch befragt wurden 1205 stimmberechtigte Personen mit Wohnsitz in der Schweiz: 704 Personen aus der Deutschschweiz, 301 aus der Romandie und 200 aus der italienischsprachigen Schweiz. Die Interviews wurden per Festnetz und Handy durchgeführt.

Diese Stichprobe ist sprachregional gewichtet und repräsentativ für die Schweizer Stimmberechtigten. Der statistische Fehler beträgt ± 2.9 Prozentpunkte. Bei 1205 Befragten und einem Ergebnis von 50 Prozent liegt der effektive Wert mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit zwischen 47.1 und 52.9 Prozent. Dabei sind kleinere Abweichungen wahrscheinlicher, grössere unwahrscheinlicher.

Online-Befragung

Zusätzlich wurden mehrere Tausend Personen online befragt. Nach der Bereinigung und Kontrolle der Daten konnten die Angaben von 28'335 Stimmberechtigten für die Auswertung verwendet werden.

Die Aufteilung der online Befragten auf die Sprachregionen ist wie folgt: 23'595 Personen in der Deutschschweiz, 4973 in der Romandie und 972 in der italienischsprachigen Schweiz. Die Online-Befragung wurde über die Webportale der SRG-Medien realisiert als sogenanntes Opt-in (Mitmachbefragung).

Diese Online-Stichprobenzusammenstellung erfolgte nicht zufällig und die resultierende Stichprobe ist nicht repräsentativ. Es haben beispielsweise weniger Pensionierte als Jüngere an der Online-Umfrage teilgenommen und mehr Männer als Frauen.

Deshalb hat das Institut gfs.bern die Antworten gewichtet: Den Verzerrungen in der Stichprobe wurde mittels statistischer Gewichtungsverfahren entgegengewirkt und so die Repräsentativität optimiert.

Wie wird gefragt?

Die befragten Stimmberechtigten hatten jeweils fünf Antwortmöglichkeiten zur Verfügung: «bestimmt dafür», «eher dafür», «weiss nicht/keine Antwort», «bestimmt dagegen» und «eher dagegen».

Für eine vereinfachte Darstellung im Artikel wurden in den meisten Fällen die Antworten «bestimmt dafür» und «eher dafür» zusammengezählt – entsprechend wurde auch mit den Antworten «bestimmt dagegen» und «eher dagegen» verfahren.

Konkret wurde etwa gefragt: «Ganz unabhängig davon, wie sicher Sie sind, dass Sie an dieser Volksabstimmung teilnehmen werden: Wenn morgen schon über die Vorlage abgestimmt würde, wären Sie dann bestimmt dafür, eher dafür, eher dagegen oder bestimmt dagegen?»

Umfragen sind Momentaufnahmen

Das Forschungsinstitut gfs.bern führt zwei Umfragen zur Abstimmung vom 27. September 2020 durch. Die Autoren der Studie betonen, die Ergebnisse seien kein vorweg genommenes Abstimmungsergebnis, sondern eine Momentaufnahme zur Zeit der Befragung.

Detaillierte Informationen zur Befragungsart und den Interpretationen der Ergebnisse finden Sie auf der Website des Institutes gfs.bern.

SRF 4 News, 21.08.2020, 17 Uhr;

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