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Corona führt zu Barsterben Die Hälfte der Zürcher Clubs steht vor dem Konkurs

Alexander Bücheli schlägt Alarm. Den Clubs und Bars gehe das Geld aus, so der Geschäftsführer der Bar- und Clubkommission. Der Umsatz sei seit März durchschnittlich um 600'000 Franken pro Betrieb zurückgegangen. Lange könnten das die Clubs nicht mehr verkraften: «Wenn sich nichts ändert, geht im Herbst die Hälfte der Betriebe Konkurs», so Bücheli gegenüber Radio SRF.

Es gibt keinen Grund die Clubs wieder zu schliessen.
Autor: Alexander Bücheli Geschäftsführer der Bar- und Clubkommission

Den Bars und Clubs fehlten liquide Mittel. Zwar stehe Hilfsgeld bereit, so Bücheli. Doch bis jetzt sei das Geld nicht ausgezahlt worden. Die Betriebe wüssten zurzeit nicht, ob und wie viel finanzielle Unterstützung sie bekommen, weil viele Anträge noch in Bearbeitung wären. Doch die Zeit drängt, offene Rechnungen müssten beglichen werden.

Fünf Fälle auf 500 Veranstaltungen

Angesichts dieser prekären Lage kommt für ihn eine erneute Schliessung der Clubs überhaupt nicht infrage. Das sei aus epidemiologischer Sicht auch nicht nötig, so Bücheli. Die Kritik an der Partyszene nach verschiedenen sogenannten «Superspreader»-Fällen in Zürcher Clubs kann Bücheli nicht nachvollziehen. Die meisten Corona-Infizierten hätten sich nicht in einem Club angesteckt, sondern etwa bei Freunden oder bei der Arbeit.

Nur ein Prozent der Veranstaltungen in Zürich sei von positiven Corona-Fällen betroffen gewesen, so Alexander Bücheli, fünf von 500 Veranstaltungen nämlich. «Nur 13 Personen wurden infiziert.» Und das bei einer grossen Zahl an Partygängerinnen und Partygängern: Insgesamt hätten seit der Wiedereröffnung im Juni rund 120'000 Personen einen Zürcher Club oder eine Bar besucht. Es sei deshalb wichtig, jetzt die Relationen zu wahren. «Wir sehen keinen Grund, die Clubs wieder zu schliessen.»

Etwas anders präsentieren sich allerdings die Zahlen, welche das Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf Anfrage von SRF zusammengetragen hat. Erstmals ist aufgeschlüsselt, wo in den vergangenen zwei Wochen in der Schweiz Ansteckungen mit dem Corona-Virus passiert sind.

Und es zeigt sich: Mit 42 Prozent aller Fälle ist die Disco oder der Club der Ort, an dem sich mit Abstand am meisten Menschen infizieren. Über die ganze Schweiz gesehen, kam es in den vergangenen vierzehn Tagen zu 303 Ansteckungen in einem Club.

Fast 70 Prozent der verfolgbaren Ansteckungen passieren im Club, in der Bar oder im Restaurant.
Autor: Auswertung der Zahlen des BAG

Allerdings ist zu sagen, dass das BAG bei der Hälfte aller Fälle nicht sagen kann, wo die Infektion stattgefunden hat. Bei den Ansteckungen, die zugeordnet werden können, folgen hinter dem Club gleich die Bars und Restaurants mit 195 Ansteckungen (27 Prozent aller Fälle).

Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 17:30 Uhr ; 

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