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Affenpocken auf dem Vormarsch Afrikanische Infektionskrankheit greift auf Europa über

  • Italien und Schweden verzeichnen erste Infektionen mit der Virus-Erkrankung «Affenpocken». Ein Fall wurde in Rom, einer in Stockholm gemeldet.
  • Die Gesundheitsbehörden von Spanien und Portugal hatten am Mittwoch 40 neue Verdachtsfälle der Infektionskrankheit gemeldet.
  • Die Symptome der Krankheit sind vergleichsweise harmlos. Die Infektion wird meistens durch engen Kontakt mit infizierten Tieren verbreitet.

Der Assessor für Gesundheit der italienischen Region Latium, Alessio D'Amato, bestätigte einen ersten erfassten Fall der Virusinfektion. Er habe Gesundheitsminister Roberto Speranza über den Befund, der im Nationalen Institut für Infektionskrankheiten bestätigt worden war, in Kenntnis gesetzt.

«Die mit dem Virus infizierte Person in Schweden ist nicht ernsthaft krank, aber in Behandlung», sagte Infektionsmedizinerin Klara Sondén laut einer Mitteilung. «Wir wissen noch nicht, wo sich die Person angesteckt hat.»

Reiserückkehrer aus Westafrika sowie Männer, die sexuellen Kontakt mit Männern haben, sollten bei ungewöhnlichen Hautveränderungen «unverzüglich eine medizinische Versorgung aufsuchen», teilte das deutsche Robert-Koch-Institut (RKI) mit und rief dazu auf, das Infektionsgeschehen in Europa im Auge zu behalten.

Luftübertragung – und durch sexuellen Kontakt

Zu den Symptomen der Affenpocken beim Menschen gehören ein Ausschlag, der oft im Gesicht beginnt und dann auf andere Körperteile übergreift, sowie Fieber, Muskelschmerzen und Schüttelfrost. Die meisten Menschen erholen sich innerhalb mehrerer Wochen von der Krankheit. Üblicherweise wird die Krankheit durch engen Kontakt mit infizierten Tieren wie Nagetieren und Affen übertragen und ist vor allem in Zentral- und Westafrika verbreitet.

Wie die Gesundheitsbehörden von Madrid mitteilten, haben sie «23 mögliche Fälle von Affenpocken» festgestellt. Obwohl Affenpocken normalerweise durch die Luft übertragen werden, hätten sich die Patienten allesamt durch sexuelle Aktivitäten angesteckt. Dabei handelte es sich zumeist um schwule Männer, aber nicht immer. Auch in der Region um Lissabon entdeckten die Behörden 20 Verdachtsfälle, vor allem bei jungen Männern.

Verbreitung womöglich grösser als gedacht

Zuvor hatten die britischen Behörden mehrere Fälle registriert. Bei den jüngsten vier Fällen konnte allerdings keine direkte Verbindung zu drei früher erkannten Infizierten festgestellt werden. Dies nähre den Verdacht, wonach die Verbreitung der Krankheit weiter fortgeschritten sei als bislang bekannt, so die britische Gesundheitsbehörde. Wie die Gesundheitsbehörde mitteilte, stieg die Zahl der dort bekanntgewordenen Fälle damit auf neun.

Wie kanadische Medien berichteten , untersuchen die Behörden in der Metropole Montréal ebenfalls mehr als ein Dutzend Verdachtsfälle von Affenpocken. Diese seien von auf sexuell übertragbare Infektionen spezialisierten Kliniken gemeldet worden. Auch die USA stellten bei einem kürzlich aus Kanada zurückgekehrten Erwachsenen Affenpocken fest. Die US-Gesundheitsbehörde CDC betonte, dass «jeder Mensch, unabhängig von seiner sexuellen Orientierung, die Affenpocken verbreiten kann».

Heute Morgen, 19.05.2022, 06:00 Uhr ; 

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