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An der Grenze zu den USA Vorwürfe an Behörden nach Brand mit 38 Toten in Mexiko

  • Bei einem Brand in einer Migrantenunterkunft im Norden von Mexiko sind 38 Menschen ums Leben gekommen.
  • 30 weitere Menschen sind laut Behördenangaben bei dem Feuer in der Einrichtung in der Stadt Ciudad Juárez verletzt worden.
  • In einem Video ist zu sehen, wie Migranten ihre Matratzen in Brand stecken.
  • Beamte liefen in ein Nebenzimmer, anstatt die Tür zu öffnen, als sich Flammen und schwarzer Rauch ausbreiteten.

Innenminister Adán López bestätigte noch am Dienstag (Ortszeit), dass das Video einer Überwachungskamera der Sammelstelle der Einwanderungsbehörde (INM) in Ciudad Juárez echt sei. Die Generalstaatsanwaltschaft nahm Ermittlungen auf.

Die Behörden gingen davon aus, dass die Migranten kurz zuvor erfahren hatten, dass ihre Abschiebung oder Verlegung an einen anderen Ort bevorstand. Aus Protest hätten sie ihre Matratzen angezündet, sagte Präsident Andrés Manuel López Obrador bei einer Pressekonferenz. Das Feuer sei ausser Kontrolle geraten.

Vor der Migrantenunterkunft in Ciudad Juárez werden Kerzen für die Opfer angezündet.
Legende: Vor der Migrantenunterkunft in Ciudad Juárez werden Kerzen für die Opfer angezündet. Auch Papst Franziskus bat um Gebete für die Migranten. Keystone/FERNANDO LLANO

Am Dienstag versammelten sich Migranten vor dem Unglücksort und skandierten «Gerechtigkeit, Gerechtigkeit». Nach Angaben der Einwanderungsbehörde hielten sich zum Zeitpunkt des Unglücks 68 erwachsene Männer aus Mittel- und Südamerika in der Unterkunft auf. 15 Frauen seien kurz nach dem Ausbruch des Feuers gerettet worden. «Es ist sehr traurig, dass so etwas geschieht», sagte der Präsident.

Personen ohne gültige Aufenthaltspapiere

Medienberichten zufolge waren die Migranten am Vortag an verschiedenen Grenzübergängen in Ciudad Juárez ohne gültige Aufenthaltspapiere aufgegriffen worden. Sie waren in die Migrantenunterkunft gebracht worden, um sie später in ihre Heimatländer abzuschieben. Unter den Toten und Verletzten waren nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Männer aus Guatemala, Honduras, El Salvador, Venezuela, Ecuador und Kolumbien.

Kritik und Forderung nach Aufklärung

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Das tödliche Feuer sei das Ergebnis der unmenschlichen Einwanderungspolitik der Regierungen von Mexiko und den USA, kritisierte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI). «Wie ist es möglich, dass die mexikanischen Behörden Menschen eingesperrt gelassen haben, die keine Möglichkeit hatten, dem Feuer zu entkommen?», fragte AI-Regionaldirektorin Erika Guevara Rosas.

Auch die UNO in Mexiko bedauerten die Tragödie und forderten gründliche Ermittlungen. Die US-Botschaft in Mexiko zeigte sich betroffen. «Der Aufbau eines Systems für sichere, geordnete und humane Einwanderung ist eine gemeinsame Verantwortung, der sich Regierungen, internationale Organisationen und die Gesellschaft stellen müssen, um Vorfälle wie diese zu verhindern», hiess es in einer Stellungnahme.

Mexiko liegt auf der Migrationsroute von Menschen, die versuchen, die USA zu erreichen. Sie fliehen vor Armut, Gewalt und politischen Krisen in ihren Heimatländern. Zwischen Oktober 2021 und Oktober 2022 registrierte die US-Grenzschutzbehörde mehr als zwei Millionen Versuche von Migranten, in die USA zu gelangen. Neben Migranten aus Mittelamerika machen sich immer mehr Menschen aus Venezuela, Haiti und Kuba auf den Weg.

Video
Archiv: Migrationspolitik an der US-mexikanischen Grenze
Aus Tagesschau vom 29.04.2022.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten.

SRF 4 News, 28.03.2023, 12 Uhr;

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