- Ein schweres Unwetter hat im österreichischen Bundesland Kärnten eine Spur der Verwüstung hinterlassen.
- Ein 82-jähriger Mann wurde in Treffen am Ossiacher See von einem Bach mitgerissen und am Mittwoch tot aufgefunden.
- Der Einsatz der Feuerwehren wird durch das Bundesheer mit 100 Soldaten unterstützt.
Das Unwetter verursachte besonders im Gegendtal in der Nähe von Villach schwere Schäden. Wie der österreichische Kurier am Donnerstagmorgen schreibt, ist die 1400-Einwohner-Gemeinde Arriach noch von der Aussenwelt abgeschnitten: keine Strassenwege und Zufahrtsbrücken, weder Strom noch Internet. Häuser seien zum Teil bis zum ersten Stock verschüttet, wie der Bürgermeister der Gemeinde gegenüber dem Sender ORF sagt.
Bereits am Mittwoch, am Tag der Katastrophe, waren 455 Helfende mit 80 Fahrzeugen im Dauereinsatz. In den frühen Morgenstunden kamen weitere 80 Helfende dazu. Im Einsatz stehen auch fünf Hubschrauber. Sie fliegen Monteure zu Schadstellen, um die Stromversorgung wiederherstellen zu können. Ausserdem soll bis spätestens Freitag eine provisorische Strasse errichtet werden, um die Versorgung der Menschen in den abgetrennten Gebieten zu gewährleisten.
Die Behörden riefen Zivilschutzalarm für die Orte Treffen und Arriach wegen Erdrutschen und reissender Bäche aus. Die Bevölkerung wurde angewiesen, sich im ersten Stock ihrer Häuser in Sicherheit zu bringen. Der Zivilschutzalarm soll laut dem österreichischen Kurier bis Donnerstagvormittag aufrecht bleiben.
In Arriach hat es in nur vier Stunden rund 150 Liter pro Quadratmeter geregnet.
Marcus Wadsak, österreichischer Meteorologe, sagt gegenüber der BILD: «In Arriach hat es in nur vier Stunden rund 150 Liter pro Quadratmeter geregnet. Das ist so viel, wie es hier normal im gesamten Juni regnet.» Bereits am Dienstagabend hatte ein Sturm mit Orkanböen in Kärnten Bäume gefällt, Stromleitungen gekappt und Dächer abgedeckt.
